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⚙️ VW baut auf QuantumScape, Du vielleicht bald auf Lithium und Halbleiter?

Guten Morgen ,
ein Rückgang von 4,6 auf 2,8 Mrd. Euro operativer Gewinn – das ist das Fazit von Volkswagens erstem Quartal 2025. Besonders bitter: 670 Mio. Euro Rückstellungen wegen verschärfter EU-Regeln. Und auch ohne US-Zölle sah das Quartal alles andere als glänzend aus.
📈 Klingt dramatisch – aber ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,25 erzählt eine andere Geschichte. Über 36 Mrd. Euro Cash, 200 Mrd. Euro Eigenkapital und Sparmaßnahmen mit 3 Mrd. Euro Potenzial pro Jahr lassen Raum für Optimismus. Und VW wäre nicht VW, wenn nicht auch China und Robotaxis wieder auf dem Plan stünden.
🚘 Dazu kommt: 14 % an QuantumScape, dem Hoffnungsträger für Feststoffbatterien. Wenn deren „Cobra-Technologie“ ab 2026 marktreif wird, könnte sich das Blatt schnell wenden.
💡 In dieser Ausgabe schauen wir uns an, ob 👉Volkswagen wirklich der nächste Turnaround-Kandidat ist – und was die Lithiumpreise damit zu tun haben. Denn Chancen entstehen oft dort, wo andere nur Risiken sehen.
Übersicht
🟢🔴 Tops und Flops
🟢 TSMC: Gewinn ⬆️ 🟢 Faraday Future: Finanzierung ⬆️ 🟢 XPeng: KI-Offensive ⬆️ 🟢 General Motors: Investitionen ⬆️ | 🔴 Tesla: Umsatz ⬇️ 🔴 Stellantis: Tech-Projekt ⬇️ |

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100).
Aktie des Tages
🚗 Volkswagen: Schnäppchen oder Fass ohne Boden?
🔧 Volkswagen steckt in der Krise – und genau das könnte für mutige Anleger spannend sein. Trotz schwacher Quartalszahlen, rückläufiger Gewinne und makroökonomischer Belastungen scheint bei VW ein Turnaround möglich. Kostenkürzungen, Investitionen in Zukunftstechnologien und neue Strategien auf dem wichtigen China-Markt bieten Chancen – aber auch Risiken.
📉 Im ersten Quartal 2025 sank das operative Ergebnis von 4,6 auf 2,8 Mrd. Euro. Hauptgründe: strengere EU-Emissionsvorgaben (670 Mio. Euro Rückstellungen) und laufende Restrukturierungen. Auch ohne die neuen US-Zölle war das ein schwacher Start. Und: Etwa 80 % der in den USA verkauften VW-Fahrzeuge werden importiert – was VW bei neuen Handelskonflikten besonders hart trifft.
📈 Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von rund 0,25 zeigt: VW wird deutlich unter dem Substanzwert gehandelt. Mit über 36 Mrd. Euro an liquiden Mitteln, gut 200 Mrd. Euro Eigenkapital und massiven Assets im Industriebereich könnte VW selbst bei Notverkäufen noch Werte freisetzen. Die laufende Reduktion der Investitionen soll bis 2029 rund 3 Mrd. Euro jährlich sparen – was sich positiv auf den Free Cashflow auswirken dürfte.
🌏 Der China-Markt galt lange als Sorgenkind – jetzt will VW mit dem Programm „In China, for China“ neue EV-Modelle ab 2026 liefern. Die Partnerschaften mit XPENG (4,99 %-Beteiligung) und Rivian (bis zu 5,8 Mrd. Dollar Joint-Venture-Investition) sowie ein geplanter Robotaxi-Service mit Uber in Los Angeles ab 2026 zeigen: Der Konzern investiert gezielt in Zukunftsfelder.
⚠️ Die Risiken: Politische Unsicherheiten – von EU-Zöllen über US-Wahlkampf bis zu Förderkürzungen für E-Autos – bedrohen die mittelfristige Planung. Auch die Konkurrenz aus China und die Abhängigkeit von der Konjunktur machen VW anfällig. Gerade in Rezessionsphasen wird die Autonachfrage aufgeschoben – nicht aufgehoben, aber das belastet kurzfristig.
🚘 Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Volkswagen hält rund 14 % an QuantumScape, einem Spezialisten für Feststoffbatterien. Dessen neue Cobra-Technologie hat jüngst für Kursfantasie gesorgt – Serienreife wird ab 2026 erwartet. Sollte der Durchbruch gelingen, wäre VW strategisch bestens positioniert.
💡 Also: Volkswagen ist womöglich kein Titel für schwache Nerven – aber auch kein Sanierungsfall ohne Perspektive. Die Aktie erscheint vielen Analysten fundamental unterbewertet, verfügt über Substanz, Liquidität und Investitionen in wachstumsstarke Bereiche. Wer Schwankungen und politische Unsicherheiten aushält, findet hier vielleicht einen Turnaround-Kandidaten mit Potenzial.
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Marktumfeld
🌍 E-Mobilität global: zwei Geschwindigkeiten, viele Chancen
⚡ Noch vor wenigen Jahren galten Elektroautos als das Zukunftsversprechen der Börse. Lithium, Batteriehersteller, Halbleiter, Recycling – wer etwas mit der EV-Wertschöpfungskette zu tun hatte, profitierte von euphorischer Fantasie. Doch dann kam die Realität: sinkende Subventionen und überquellende Lager ließen die Kurse kollabieren. Die Wachstumserwartungen wurden deutlich zurückgeschraubt – zu Recht?
🌍 Zweierlei Welten: Während in Europa und den USA das Absatzwachstum von E‑Fahrzeugen 2024 deutlich nachließ, fährt China in einer ganz eigenen Liga. Dort wurden im letzten Quartal bereits 49 % aller Neuwagen elektrisch oder hybrid betrieben. Bis 2030 sollen es sogar 70 % werden. Möglich macht das eine breite Auswahl erschwinglicher Modelle – ein Problem, das im Westen weiter ungelöst ist. Dort sind viele Stromer schlicht zu teuer.
🔋 Batterien bleiben das Herzstück jedes E‑Fahrzeugs – und der Engpass. Inzwischen ist der Markt allerdings gekippt: Das Angebot an Batteriezellen übersteigt vorübergehend die Nachfrage, was zu einem Preisverfall bei Lithium von über 80 % führte. Dennoch: Die strukturelle Nachfrage nach Lithium, Nickel und Kobalt dürfte langfristig wieder steigen – nicht zuletzt, weil die Energiewende ohne leistungsstarke Akkus nicht funktionieren wird.
📉 Ein Kilogramm Lithiumcarbonat kostet aktuell weniger als 10 US-Dollar – noch 2022 lag der Preis bei über 75 Dollar. Die Folge: Selbst große Minenprojekte wie Greenbushes in Australien fahren ihre Produktion zurück. Doch mittelfristig könnte genau das die Basis für die nächste Angebotsknappheit legen – und eine Preiserholung einleiten. Denn: Die Nachfrage aus China und Europa wird weiter steigen, sobald die Lagerbestände abgebaut sind.

💡 Nicht nur günstige Rohstoffe, sondern vor allem technologische Fortschritte werden über die Zukunft der E-Mobilität entscheiden. Batteriehersteller arbeiten an effizienteren Zellen mit höherer Energiedichte und günstigerer Produktion. Auch Halbleiter werden immer wichtiger, um Strom effizienter umzuwandeln – und sind damit in Hybrid- wie Vollelektroautos kaum noch wegzudenken.
🧱 Ein oft unterschätzter Rohstoff ist Aluminium: E‑Autos sind wegen ihrer Batterien schwerer als Verbrenner. Der Leichtbau ist also essenziell, um Reichweite zu erhalten und Verbrauch zu senken. Elektroautos enthalten im Schnitt 250 kg Aluminium – fast 50 % mehr als Verbrenner. Besonders spannend: „grünes Aluminium“ mit geringerem CO₂-Fußabdruck könnte in Zukunft regulatorisch bevorzugt werden.
🔮 Merke: Nach dem Hype kam die Katerstimmung – doch gerade jetzt bieten sich Chancen. Die Bewertungen in der EV-Lieferkette sind gefallen, die Erwartungen realistischer. Wer auf die richtigen Player in Batterieproduktion, Rohstoffförderung und Halbleitertechnik setzt, könnte vom nächsten Schub der Elektrifizierung profitieren. Der Weg dorthin bleibt jedoch holprig – Geduld ist gefragt.
Mehr als nur VW
📈 Jetzt kaufen? Aktien und ETFs, die vom EV-Trend profitieren können
🔌 Trotz kurzfristiger Rückschläge bleibt die Elektromobilität ein struktureller Megatrend. Der Markt hat sich zuletzt abgekühlt – doch genau das schafft attraktive Einstiegschancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hier kommen Aktien und ETFs ins Spiel, die das Potenzial haben, von der nächsten Wachstumswelle zu profitieren.
📦 Wer das Thema möglichst breit abdecken möchte, für den bieten sich zwei Fonds besonders an:
iShares Electric Vehicles & Driving Technology ETF: Mit rund 86 Unternehmen deckt der ETF die gesamte E-Mobilitätslandschaft ab – von Halbleitern über Batteriehersteller bis zu Tesla. Die TER liegt bei 0,40 %, die Replikation erfolgt physisch und ESG-kontrolliert.
Xtrackers Future Mobility ETF: Dieser ETF investiert zusätzlich in autonome Fahrzeuge, 3D-Sensorik und Smart Mobility. Tech-Schwergewichte wie Nvidia, Qualcomm und Meta sind stark vertreten. Die TER liegt bei 0,35 %, die Volatilität ist höher – aber auch das Renditepotenzial.
🔋Batterien sind das Herz jedes E-Autos. Besonders hervorzuheben:
BYD: Chinas E-Auto-Riese baut nicht nur Fahrzeuge, sondern auch eigene Akkus. 2024 wuchs der Absatz um über 30 %, die Batterieproduktion sogar um 115 %.
Samsung SDI: Der südkoreanische Spezialist liefert fortschrittliche Batteriezellen an Top-Autobauer und punktet mit Technologieführerschaft in Asien.
⚒️ Lithium: Die Preise sind eingebrochen – aber die langfristige Nachfrage nach Lithium bleibt hoch. Zwei spannende Picks:
Albemarle: Marktführer mit 20 % Weltmarktanteil und Dividendenhistorie. Kapazitätsausbau auf 200.000 Tonnen bis 2025 geplant.

Pilbara Minerals: Führender Spodumen-Produzent in Australien mit solider Bilanz und ambitionierter Expansionsstrategie.
💡 E‑Fahrzeuge sind schwer – deshalb steigt die Nachfrage nach Aluminium. 👉Alcoa und 👉Norsk Hydro erscheinen hier gut positioniert. Im Bereich Kobalt dominiert 👉Glencore mit globaler Präsenz und Lieferverträgen für Batteriezellen.
⚙️ Halbleiter: Infineon Technologies ist Marktführer für Leistungshalbleiter – und damit direkt im Zentrum der elektrifizierten Antriebstechnik.

🔌 Ohne Ladesäulen kein Durchbruch:
👉ChargePoint betreibt das größte Ladenetz in Nordamerika.
EVgo fokussiert sich auf Schnellladen – mit Partnern wie GM im Rücken.
🔋 Energiespeicher: Fluence Energy, ein Joint Venture von Siemens und AES, bietet Batteriespeicherlösungen für Netze – ein wachsender Markt mit Rückenwind durch die Energiewende.

📊 Fazit: Von Batterie bis Aluminium, von Halbleiter bis Ladeinfrastruktur – die Elektromobilität ist ein Ökosystem voller Chancen. Wer breit streuen will, greift zu ETFs. Wer gezielt investieren will, findet mit BYD, Infineon, Albemarle oder Fluence interessante Einzeltitel. Wichtig bleiben: Langfristigkeit, Diversifikation und ein kühler Kopf in volatilen Phasen.
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