🧪 Vom Experiment zur ETF-Chance: Wenn der Klimanotfall zum Markt wird

Guten Morgen ,

stell Dir vor, wir retten das Klima mit Gesteinsstaub, Schwefeldioxid und Mikroalgen. Klingt verrückt? Das ist aber ernsthafte Wissenschaft – und ein rasant wachsender Milliardenmarkt.

💸 Laut McKinsey könnte allein der Markt für CO₂-Entfernung bis 2050 über eine Billion US-Dollar erreichen. Staaten wie die USA und das Vereinigte Königreich investieren schon heute Milliarden in Pilotprojekte. Und auch einige große Investoren stehen bereit, auf diesen „Plan B“ zu setzen.

🛰️ Heute zeigen wir Dir, welche Technologien wirklich funktionieren könnten, was es mit der stratosphärischen Aerosol-Injektion auf sich hat – und welche Firmen jetzt schon an der Zukunft der Klimamanipulation verdienen könnten.

📉 Aber Vorsicht: Geoengineering ist keine Einbahnstraße nach oben. Der Sektor ist jung, politisch sensibel und voller Fallstricke. Warum sich ein Blick trotzdem lohnt – und wie Du clever investieren kannst, erfährst Du in diesem Newsletter. Viel Spaß beim Lesen!

Übersicht

🟢🔴 Tops und Flops

🟢 Microsoft: Produkte ⬆️

🟢 Salesforce: Nutzer ⬆️

🟢 Arista Networks: Prognosen ⬆️

🔴 Apple: Wettbewerb ⬆️

🔴 Nvidia: Insiderverkäufe ⬆️

🔴 HubSpot: Perspektive ➡️

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100).

Jahrhundertaufgabe

🌍 Klimakrise und Geoengineering: Ist das der Billionen-Dollar-Plan?

☀️ Am prominentesten ist das sogenannte Solar Radiation Management (SRM). Ziel: Die Sonneneinstrahlung reduzieren, um die Erde abzukühlen – ähnlich wie nach großen Vulkanausbrüchen. Die Methode „Stratosphärische Aerosol-Injektion“ (SAI) gilt als technisch machbar und relativ kostengünstig. Dabei sollen Sulfatpartikel mithilfe von Flugzeugen in die obere Atmosphäre gebracht werden.

💡 Neue Studien zeigen: Absorptive Aerosole könnten zehnmal effizienter sein als bisherige Partikel. Doch der Preis ist hoch. Um die Erwärmung bis 2100 vollständig zu neutralisieren, müssten jährlich 50 Mio. Tonnen Schwefeldioxid versprüht werden – mit möglichen Nebenwirkungen auf Regenmuster und Ozonschicht.

Alternative Methoden wie das Marine Cloud Brightening wurden am Great Barrier Reef getestet. Sie sollen durch versprühte Meerwassertropfen die Reflexionskraft von Wolken erhöhen – lokal wirksam, aber global kaum kalkulierbar.

💨 Auch das gezielte Entfernen von CO₂ aus der Atmosphäre gewinnt an Bedeutung. Direct Air Capture (DAC) ist technisch bereits realisiert – etwa beim Climeworks-Projekt auf Island. Dort werden jährlich 2.600 Tonnen Kohlendioxid aus der Luft gefiltert und sicher im Gestein gespeichert.

Doch DAC ist teuer: Laut Studien der ETH Zürich liegen die Kosten pro Tonne CO₂ bei 230–540 US-Dollar. Zwar verspricht Harvard-Professor David Keith mit einer neuen Methode Einsparungen auf bis zu 94 Dollar pro Tonne, doch der Energiebedarf bleibt hoch. Die Regeneration der Filtermaterialien ist besonders energieintensiv – erste Tests mit Mikrowellen und Ultraschall sollen hier Abhilfe schaffen.

Für Anleger interessant: Der globale Markt für CO₂-Entfernung soll von 655 Mio. Dollar (2024) auf über 3,2 Mrd. Dollar (2034) wachsen – eine jährliche Wachstumsrate von 17,5 %. Besonders aktiv: Nordamerika und das Vereinigte Königreich mit Milliardeninvestitionen.

⛰️ Ein weiterer Hoffnungsträger ist das „Enhanced Weathering“. Dabei wird fein zermahlenes Vulkangestein wie Basalt oder Olivin auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. Die Minerale reagieren mit CO₂ und Wasser zu Bikarbonaten, die schließlich ins Meer geschwemmt werden. Der Clou: Der Prozess bindet Kohlenstoff für Millionen Jahre.

Erste Feldversuche zeigen positive Nebeneffekte: höhere Ernte-Erträge, besserer Boden-pH-Wert und mehr Nährstoffaufnahme. Das Vereinigte Königreich schätzt das Potenzial auf bis zu 30 Mio. Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Und: Der Abraum aus dem Bergbau könnte direkt verwendet werden – eine echte Win-win-Situation.

🌊 Auch die Meere könnten zur CO₂-Senke werden – etwa durch die sogenannte Ozeanalkalisierung. Dabei wird der Säuregehalt der Ozeane gesenkt, um deren CO₂-Aufnahmefähigkeit zu steigern. Während natürliche Mineralien wie Basalt kaum Wirkung zeigen, versprechen künstliche Substrate deutlich bessere Ergebnisse. Doch auch hier sind Prozesskosten und Umweltfolgen noch unklar.

Ein zweiter Ansatz: Eisen-Düngung. Beim berühmten EIFEX-Experiment wurde Eisensulfat auf 150 km² Meeresfläche verteilt, um das Algenwachstum zu fördern. Die Idee: Mehr Phytoplankton zieht mehr Kohlendioxid aus der Luft. Das Ergebnis war gemischt – teils positive Effekte, teils schnelle Abweidung durch Krebstiere.

⚠️ So vielversprechend manche Ansätze klingen – alle bergen erhebliche Risiken. Das größte ist das Terminierungsproblem. Wird etwa die Aerosol-Injektion plötzlich gestoppt, könnte die globale Temperatur rapide steigen – weit jenseits historischer Klimavariabilität.

Zudem drohen schwere Schäden für Ökosysteme: unterbrochene Nahrungsketten, Sauerstoffmangel in Meeren, Verlust der Artenvielfalt. Großflächiger Bioenergie-Einsatz (BECCS) könnte sogar 10 % der globalen Wälder kosten.

Hinzu kommt die Frage nach globaler Gerechtigkeit: Wer entscheidet über Klima-Manipulationen? Wer trägt die Lasten? Bislang dominiert der Globale Norden – technisch, finanziell, politisch.

🤝 Rechtlich ist Geoengineering stark eingeschränkt: Die UN-Konvention über biologische Vielfalt verhängte schon 2008 ein faktisches Moratorium, das 2024 erneuert wurde. Dennoch laufen weltweit Hunderte Projekte, und Institutionen wie der IPCC diskutieren seit Jahren über Chancen und Gefahren.

Wissenschaftlich ist der Konsens eindeutig: Geoengineering kann bestenfalls ergänzen, aber niemals ersetzen. Der einzig sichere Weg bleibt Plan A – die drastische und schnelle Reduktion von Emissionen.

📈 Was heißt das für Anleger? Trotz aller Risiken entstehen neue Märkte – für Technologien, Dienstleistungen, CO₂-Zertifikate und Infrastruktur. Climeworks, Carbon Engineering, DAC-Hubs in den USA, Geoengineering-Start-ups oder Spezialisten für Gesteinsaufbereitung könnten langfristig profitieren.

Doch Vorsicht: Viele dieser Technologien sind teuer, politisch sensibel und rechtlich unsicher. Eine plötzliche Kehrtwende in der Klimapolitik oder ein massiver Zwischenfall könnten Investitionen gefährden.

🧭 Fazit: Geoengineering ist keine Wunderwaffe. Es ist ein riskanter, aber technisch faszinierender Plan B, falls der Klimaschutz weiter versagt. Milliarden fließen bereits in Forschung und Pilotprojekte – auch staatlich gefördert. 

Konkrete Chancen

🧼 Saubere Sache? Die spannendsten Aktien und Fonds rund ums Geoengineering

Der Markt für CO₂-Entfernung steht noch ganz am Anfang – und könnte laut McKinsey bis 2050 auf über eine Billion US-Dollar anwachsen. Für Anleger tun sich damit spannende Chancen auf. 

🧊 Stabilität mit Geoengineering-Bezug bieten etablierte Konzerne wie BASF, Covestro und Heidelberg Materials:

👉BASF investiert massiv in klimaneutrale Chemielösungen, etwa in Partnerschaften zur Geothermienutzung.

👉Covestro nutzt Kohlendioxid als Rohstoff in der Kunststoffherstellung und will bis 2030 über 550.000 Tonnen CO₂ einsparen.

👉Heidelberg Materials betreibt CO₂-Mineralisierung von Betonabfällen und gilt als Innovationsführer in der Baustoffbranche.

Diese Einzeltitel könnten vom regulatorischen Rückenwind im Klimaschutz profitieren – bei gleichzeitig stabileren Geschäftsmodellen als reine Start-ups.

Daneben bieten sich primär ETFs und spezialisierte Fonds als risikoärmere Möglichkeit zur Beteiligung an der Klimawende an.

🌱 Ein zentraler Zugangspunkt für Investoren sind Clean Energy ETFs, die gezielt in Unternehmen aus den Bereichen Wind, Solar, Wasserstoff und Energieeffizienz investieren – viele davon spielen auch beim Thema Geoengineering eine Rolle.

Der 👉iShares Global Clean Energy ETF ist der Platzhirsch mit einem Volumen von 2 Mrd. Dollar. Er bietet ein globales Portfolio an Unternehmen, die im Bereich erneuerbarer Energien führend sind. Die Kostenquote liegt bei 0,65 %.

Ebenfalls spannend erscheint der 👉Amundi MSCI New Energy ETF, der rund 600 Mio. Euro verwaltet und eine Kostenquote von 0,6 % aufweist. Er enthält zahlreiche Firmen, die an Technologien zur CO₂-Reduktion arbeiten.

Preislich attraktiv: der 👉L&G Clean Energy ETF mit einer Kostenquote von nur 0,49 % und einem Fondsvolumen von 550 Mio. Euro. Für Anleger, die auf Energie-Innovationen setzen, bietet dieser ETF ein interessantes Preis-Leistungs-Verhältnis.

⚠️ Trotz langfristiger Wachstumschancen bleibt der Sektor volatil. Im ersten Quartal 2025 zogen Anleger rund 227 Mio. Dollar aus Clean-Energy-ETFs ab – eine Reaktion auf veränderte Förderbedingungen und geopolitische Unsicherheiten. Hinzu kommt: Viele spannende Geoengineering-Start-ups sind (noch) nicht börsennotiert.

🧭 Also: Einige spannende ETFs ermöglichen es Dir, frühzeitig in Geoengineering-Trends zu investieren – ohne Dich auf einzelne, teils riskante Aktien festlegen zu müssen. Am Ende bleibt die Geldanlage aber Chefsache – nämlich Deine eigene. Du entscheidest! 

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