- Aktien zum Frühstück
- Posts
- 🕰️ Verpasst? Dieses Urteil stellt Googles Zukunft auf die Probe
🕰️ Verpasst? Dieses Urteil stellt Googles Zukunft auf die Probe

Guten Morgen ,
manchmal reicht ein einzelnes Urteil, um die Börse in Aufruhr zu versetzen. Genau das ist bei 👉Alphabet passiert – und schon stehen Chancen und Risiken wieder dicht beieinander.
⚖️ Was wie ein Befreiungsschlag aussieht, könnte sich am Ende als Sieg auf Zeit entpuppen. Neue Auflagen, offene Verfahren und frischer Wettbewerb machen das Bild komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.
🤖 Gleichzeitig eröffnet die nächste Technologiewelle ungeahnte Möglichkeiten – und neue Unsicherheiten. Ob Alphabet die Balance hält, ist offen. Genau hier wird es auch für Dich als Anleger richtig spannend. Viel Spaß beim Weiterlesen!
tl;dr
😍 Diese Wertpapiere besprechen wir heute
Jetzt klicken und Zahlen checken:
🌐 Alphabet 🍏 Apple ☁️ Cloudflare 📶 Broadcom | 📊 Intuit 🏦 Adyen 📱 Block 💼 Fiserv |

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100). Quelle: CNN
Aktie im Check
🤖 ChatGPT, Perplexity & Co.: Wie stark bedroht KI das Google-Monopol?
📈 Die Alphabet-Aktie erlebte Anfang September 2025 einen kräftigen Kurssprung: 9 % nach oben, direkt auf ein neues Rekordhoch. Der Grund? Google, die wichtigste Tochter von Alphabet, konnte im größten US-Kartellrechtsprozess seit Jahrzehnten eine drohende Zerschlagung abwenden. Für viele Investoren schien das wie eine endgültige Entlastung – doch der Schein trügt. Wer genauer hinsieht, erkennt, dass sich Chancen und Risiken derzeit in einem selten spannenden Gleichgewicht befinden.
⚖️ Im Fall USA vs. Google erklärte das Gericht die Suchmaschine zwar offiziell zum Monopol, verzichtete aber auf die härtesten Maßnahmen: Chrome bleibt im Konzern, Android ebenso. Damit entging Alphabet einem Szenario, das an die Zerschlagungsdrohungen gegen Microsoft in den 1990ern erinnert hätte.
Doch Richter Amit Mehta ließ einen entscheidenden Punkt bestehen: Google muss Teile seiner wertvollen Datenbestände mit Wettbewerbern teilen. Das könnte langfristig das Fundament des Suchmonopols untergraben. Für Anleger bedeutet das: kurzfristig Rückenwind, langfristig Unsicherheit.

🔍 Googles größter Wettbewerbsvorteil war bislang seine einzigartige Sicht auf das Netz: Milliarden Suchanfragen pro Tag, kombiniert mit feinsten Interaktionsmustern der Nutzer. Genau dieses Kapital muss Alphabet künftig teilen – mit „qualifizierten Konkurrenten“.
Für neue Player wie Perplexity oder OpenAI ist das ein Geschenk. Statt mühsam eigene Datenbestände aufzubauen, könnten sie sich an Googles Rohdaten bedienen. Das eröffnet Chancen auf echte Wettbewerbsgleichheit – und schwächt Alphabets Burggraben.
Das Problem: Wie viel Datenschutz bleibt übrig, wenn Wettbewerber Zugriff auf diese Daten bekommen? Mehta sprach zwar von Anonymisierung und Rauschverfahren, doch konkrete Standards fehlen. Für Anleger heißt das: regulatorische Unsicherheit, die jederzeit neue Debatten lostreten kann.

🍏 Besonders lukrativ war für Alphabet bislang der 20-Milliarden-Dollar-Deal mit Apple, der Google zur Standardsuchmaschine auf iPhones macht. Diesen Deal ließ das Gericht vorerst unberührt. Aber: Mehta behielt sich ausdrücklich vor, die Vereinbarung jederzeit zu kippen, falls der Wettbewerb nicht ausreichend belebt wird.
Sollte Apple beschließen, stärker auf eigene oder KI-gestützte Suchfunktionen zu setzen, stünde ein gigantischer Umsatzblock auf der Kippe. Für Anleger bedeutet das: ein permanentes Damoklesschwert über der Aktie.
📑 Das Urteil mag Alphabet beim Thema Suche entlastet haben, doch parallel läuft ein weiteres Verfahren, das für den Konzern noch gefährlicher sein könnte: der AdTech-Prozess.
Dort wirft das Justizministerium Google vor, gleichzeitig als Käufer, Verkäufer und Auktionator im digitalen Werbemarkt aufzutreten – ein klarer Interessenkonflikt. Anders als bei der Suche ist hier eine Zerschlagung der wahrscheinlichere Ausgang.
Zwar ist der Umsatzanteil des AdTech-Geschäfts gesunken (von 21 % auf 8,7 %), doch seine strategische Bedeutung ist enorm. Denn über diese Plattform verschafft sich Google Einblicke in den gesamten digitalen Anzeigenmarkt – ein Vorteil, der auch die Geschäftsbereiche Search und YouTube stützt. Ein Verlust dieser Einheit könnte sich also weit stärker auswirken, als die bloßen Zahlen vermuten lassen.

🌍 Auch in Brüssel schlägt Alphabet immer härterer Gegenwind entgegen. Die EU untersucht bereits mögliche Verstöße gegen den Digital Markets Act (DMA). Im Raum stehen Strafzahlungen von bis zu 10 % des weltweiten Jahresumsatzes – bei Alphabets 350 Mrd. US-Dollar im Jahr 2024 also bis zu 35 Mrd. Dollar.
Erste Konsequenz: Eine Strafe von 2,95 Mrd. Euro im September 2025 wegen missbräuchlicher Online-Werbepraktiken. Für Anleger ist klar: Die regulatorische Risikolage ist nicht nur ein US-Phänomen, sondern global.
🤖 Ironischerweise war es gerade die generative KI, die Google vor einer Zerschlagung bewahrte. Richter Mehta stellte klar: Mit Konkurrenten wie ChatGPT und Perplexity sei erstmals seit Jahren echter Wettbewerb im Suchmarkt entstanden.
Doch dieselbe Technologie bedroht Googles Kerngeschäft. Während die Aktie vom Urteil profitierte, wächst das Risiko, dass Nutzer künftig nicht mehr „googeln“, sondern direkt in Chatbots Antworten suchen. Für Alphabet heißt das: enorme Investitionen in eigene KI-Infrastrukturen – und die Gefahr, dass Teile des Werbekuchens zu neuen Plattformen abwandern.

📊 Trotz aller Risiken bleibt Alphabet ein finanzielles Schwergewicht. Allein im zweiten Quartal 2025 erzielte der Konzern 96,4 Mrd. US-Dollar Umsatz, ein Plus von fast 14 % gegenüber dem Vorjahr.
Search & Other: 54,2 Mrd. US-Dollar (+11,7 %)
YouTube Ads: 9,8 Mrd. US-Dollar (+13,1 %)
Google Cloud: 13,6 Mrd. US-Dollar (+31,7 %)
Vor allem die Cloud wächst dynamisch, doch der größte Gewinnbringer bleibt das Werbegeschäft – und genau dort lauern die regulatorischen Gefahren.

An der Börse bewertet der Markt Alphabet trotz Kurssprung noch immer günstiger als viele andere Tech-Giganten: Mit einem Forward-KGV von 23,5 liegt die Aktie rund 20 % unter dem Branchendurchschnitt von 27,3. Analysten sehen deshalb weiteres Kurspotenzial – bis zu 25 % nach oben.

🕰️ Selbst wenn Alphabet jetzt kurzfristig von der Entscheidung profitiert, ist der Rechtsstreit noch lange nicht beendet. Berufungen könnten das Verfahren bis 2027 oder 2028 in die Länge ziehen. Parallel laufen weitere Verfahren – sowohl in den USA als auch in Europa.
Also: Wer investiert, benötigt Geduld und muss mit hoher Volatilität rechnen. Die Aktie könnte neue Hochs erreichen, wenn das Werbegeschäft stabil bleibt – aber auch empfindlich unter Druck geraten, falls Gerichte härtere Auflagen beschließen.
Fonds-Power nutzen
📈 Vom Gerichtssaal ins Depot: Warum zwei ETFs jetzt im Trend liegen
📈 Immer mehr Anleger schauen auf Themenfonds, die von neuen Gesetzen, strengeren Regeln und wachsendem Sicherheitsbedarf profitieren. Besonders spannend sind dabei vielleicht zwei Fonds: der L&G Cyber Security UCITS ETF und der Global X FinTech UCITS ETF. Beide greifen das Umfeld rund um strengere Kartellrechts- und Datenschutzvorgaben auf – und eröffnen Chancen, aber auch Risiken.
Die Verpflichtung großer Technologieunternehmen, wie Google, bestimmte Daten mit Wettbewerbern zu teilen, bedeutet neue Gefahren für den Datenschutz. Genau hier setzen Unternehmen aus dem Bereich Cybersicherheit an. Der L&G Cyber Security UCITS ETF bündelt Firmen, die Schutzlösungen für Netzwerke, Daten und Anwendungen anbieten.
Kernfakten
Gesamtkostenquote: 0,69 % jährlich
Fondsvolumen: 2,8 Mrd. Dollar
Enthaltene Werte: rund 35 Unternehmen
Nachhaltigkeitsklassifizierung: Artikel 8 SFDR (berücksichtigt Umwelt- und Sozialfaktoren)
Schwergewichtete Positionen sind CyberArk, Broadcom, Cloudflare, Cisco oder Palo Alto Networks.
Branchenaufteilung: Software rund 62 %, Internetdienste knapp 15 %, IT und Telekommunikation etwa 12 %, Halbleiter 6 %.
Regionale Verteilung: USA fast 75 %, Israel 13 %, Japan 6 %, Kanada knapp 5 %.

Chancen
Zunehmende Digitalisierung und steigende Angriffe sorgen für dauerhaft hohe Nachfrage nach Sicherheit.
Breite Abdeckung verschiedener Teilbereiche von Software bis Hardware.
Thesaurierende Struktur (Erträge werden automatisch reinvestiert).
Risiken
Hohe Schwankungsanfälligkeit von Technologieaktien.
Konzentration auf einige wenige Titel erhöht das Risiko.
Währungsrisiko, da keine Absicherung gegenüber dem US-Dollar erfolgt.
Mit strengeren Vorschriften im Finanzsektor wächst der Bedarf an digitaler Regulierungstechnologie, oft „RegTech“ genannt. Banken und Zahlungsdienstleister müssen Kundenprüfungen, Geldwäsche-Kontrollen und Berichtsregeln effizient erfüllen. Der Global X FinTech UCITS ETF bildet weltweit führende Finanztechnologie-Unternehmen ab, darunter viele mit starkem Bezug zur Compliance.
Kernfakten
Gesamtkostenquote: 0,60 % jährlich
Enthaltene Werte: 58 Unternehmen
Fondsdomizil: Irland
Anlagehorizont: mindestens 5 Jahre empfohlen
Risikoklasse: 5 von 7
Größte Positionen: Intuit, Coinbase, Adyen, PayPal, Block (Square), Fiserv oder Xero.
Regionale Gewichtung: USA über 76 %, Europa und Ozeanien ergänzend.

Chancen
Wachstumsmarkt Finanztechnologie: digitale Zahlungen, Online-Kreditvergabe, Kryptowährungen.
Zugang zu innovativen Unternehmen, die Banken und Finanzdienste modernisieren.
UCITS-Struktur schafft europäische Rechtssicherheit.
Risiken
Hohe Volatilität: Schwankungen zwischen 27 und 31 % pro Jahr möglich.
Starke Abhängigkeit von wenigen großen Titeln und Branchen.
Währungsrisiko durch den US-Dollar.
Wie hat Dir der Newsletter heute gefallen? |
Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen. |
Erstellung und Verbreitung: Dieser Beitrag wurde von einem Redakteur der Finanzen.net GmbH, Gartenstraße 67, 76135 Karlsruhe, erstellt. Wir, die Finanzen.net Zero GmbH, haben diesen Beitrag unverändert in diesem Mailing übernommen. Die Finanzen.net GmbH hat uns zugesichert, dass dieser Beitrag mit größter Sorgfalt erstellt und zuvor keinem anderen Empfängerkreis zugänglich gemacht worden ist.
Interessen und Interessenkonflikte: Der erstellende Redakteur hält Eigenpositionen an den besprochenen Finanzinstrumenten.
Die Finanzen.net ZERO GmbH profitiert wirtschaftlich davon, wenn Empfänger dieses Mailings die besprochenen Finanzinstrumente über unsere Brokerfunktion handeln.
Disclaimer: Wir, die Finanzen.net ZERO GmbH, übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der in diesem Beitrag enthaltenen Informationen. Dieser Beitrag stellt weder ein Angebot, eine Aufforderung zum Erwerb oder Verkauf eines Finanzinstruments, noch eine Empfehlung oder Anlageberatung dar. Eine Anlageentscheidung sollte keinesfalls ausschließlich auf die Informationen in diesem Beitrag gestützt werden. Geldanlagen in Finanzinstrumente sollten immer unter langfristigen Gesichtspunkten und unter Berücksichtigung der persönlichen Kenntnisse, Erfahrungen, finanziellen Verhältnisse und Anlageziele getätigt werden. Anleger sollten bedenken, dass sie bei der Investition in Finanzinstrumente Verluste bis zum Totalverlust des investierten Kapitals (bei einigen Finanzinstrumenten sogar über das eingesetzte Kapital hinaus) erleiden können. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung.