⚙️ Seltene Erden, fette Gewinne: Wer profitiert vom neuen Rohstoffkonflikt?

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stell Dir vor, Dein Smartphone, Dein Auto oder sogar das Windrad an der Autobahn funktionieren nur dank winziger Mengen seltener Metalle – Neodym, Dysprosium oder Lanthan. Diese und andere exotische Elemente sind das unsichtbare Rückgrat der modernen Welt. Ohne sie gäbe es keine Energie, keine Mobilität, keine Digitalisierung.

⚙️ Der Markt ist klein, aber von enormer politischer Sprengkraft. China kontrolliert fast alles: 60 % der Förderung, 90 % der Verarbeitung. Während Australien und die USA Milliarden investieren, um unabhängiger zu werden, baut Peking seinen technologischen Vorsprung unaufhaltsam aus.

📈 Für Anleger entsteht daraus ein spannendes Spielfeld. Einerseits stehen westliche Herausforderer wie Lynas oder MP Materials, andererseits chinesische Industriegiganten, die mit Aluminium, Windkraft und Glasfaser längst neue Rekorde aufstellen. Wer die richtigen Schlüsse zieht, investiert mitten in die nächste Ära strategischer Rohstoffe. Schauen wir nun einmal auf die Details. Viel Spaß!

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Diese Kennzahl misst das Verhältnis der an der NYSE gehandelten Aktien mit steigenden Kursen zu denen mit fallenden Kursen. Quelle: CNN

Rohstoffe

🌍 Seltene Erden: Wie 17 Elemente die Weltwirtschaft verändern

Seltene Erden – diese exotischen Elemente wie Neodym, Dysprosium oder Lanthan – sind das Rückgrat der modernen Technologie. Ohne sie gäbe es keine Elektroautos, keine Windräder und keine High-End-Smartphones. Und obwohl der Markt mit rund 5 Mrd. US-Dollar winzig wirkt, hat er eine enorme geopolitische Sprengkraft.

💡 Neodym sorgt für superstarke Magnete, Dysprosium hält sie hitzebeständig – unverzichtbar für Elektrofahrzeuge, Windturbinen und sogar F-35-Kampfjets. Die Nachfrage explodiert: Studien erwarten ein +700 % Wachstum bei Neodym und +2.600 % bei Dysprosium in den nächsten 25 Jahren.

China kontrolliert dabei fast alles: 60 % der weltweiten Förderung und rund 90 % der Verarbeitung. Das verleiht Peking ein enormes Druckmittel – ähnlich wie bei seltenen Gasen oder Solarzellen. Die USA und Australien versuchen, dieses Monopol zu brechen: Ein 8,5 Mrd. US-Dollar schweres Abkommen vom Oktober 2025 soll eine unabhängige Lieferkette aufbauen. Das Pentagon stieg sogar mit 400 Mio. US-Dollar bei MP Materials ein, um strategische Reserven zu sichern.

📈 Die Kursgewinne sind entsprechend spektakulär: MP Materials legte seit 2024 um fast 300 % zu, Lynas Rare Earths um +79 % allein im Jahr 2025. Der Marktwert von Lynas liegt inzwischen bei rund 6,8 Mrd. US-Dollar, während Australien mit 89 Explorationsprojekten zur weltweiten Explorations-Nummer 1 aufgestiegen ist.

⚙️ Während der Westen aufholt, baut China seinen industriellen Vorsprung aus – primär in traditionellen, aber wieder profitableren Branchen. Die Aluminiumproduktion erreichte 2024 ein Rekordhoch von 44,5 Mio. Tonnen, die Gewinne stiegen auf 4.000 RMB pro Tonne, und die Exporte schossen um 376 % in die Höhe.

Auch die LCD-Industrie erlebt eine Renaissance: Chinesische Hersteller wie BOE Technology und TCL China Star kontrollieren inzwischen über 70 % des Weltmarkts. BOE steigerte seinen Quartalsgewinn zuletzt um 64 %, TCL CSOT sogar um 329 % – beides dank steigender Nachfrage und dem Rückzug südkoreanischer Wettbewerber.

🌬️ In der Windenergie installierte China 2024 stolze 79 GW neue Onshore-Kapazität und 4,4 GW Offshore, was über die Hälfte der weltweiten Zuwächse entspricht. Insgesamt machen erneuerbare Energien bereits 56 % der installierten Stromkapazität des Landes aus. Auch die Glasfaserproduktion boomt – 112 % Exportwachstum im Jahr 2024, getrieben durch 5G-Ausbau und Rechenzentren.

📊 Also: Während westliche Länder Milliarden in neue Rohstoffallianzen investieren, baut China leise eine industrielle Vormachtstellung aus – von Aluminium über Displays bis Windkraft.

Für Anleger entsteht so ein spannendes Spannungsfeld: Seltene Erden bleiben der Schlüssel zur Energiewende, und China bleibt der Nadelöhr-Faktor, der entscheidet, wer davon profitiert.

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Genau in diesem Spannungsfeld aus Technik, Politik und neuen Lieferketten entstehen gerade interessante Anlagethemen. Parallel dazu erlebt Chinas Aluminiumbranche eine stille, aber kraftvolle Renaissance. 

💎 Lynas Rare Earths: Qualität mit Rückenwind – aber sportlicher Kurs

Lynas ist der größte Produzent seltener Erden außerhalb Chinas. Das Unternehmen profitiert von dem Wunsch westlicher Länder, unabhängiger von China zu werden. Ein frischer Schub kam durch eine Partnerschaft mit Noveon Magnetics für die US-Lieferkette von Magneten – der Kurs sprang auf ein Mehrjahreshoch. Operativ legt Lynas zu, die Preise sind robust, die Mengen steigen, und mit der neuen Anlage in Kalgoorlie kann das Unternehmen nun auch die „schwereren“ Elemente wie Dysprosium und Terbium trennen. Das ist außerhalb Chinas selten und strategisch enorm wertvoll.

Die Kehrseite: Der Aktienkurs ist dem vorausgeeilt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wirkt extrem hoch, und das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt spürbar unter dem aktuellen Niveau. Übersetzt: Lynas ist ein starker Qualitätswert – aber nach der Rally kurzfristig anfällig für Luftablassen. Für Langfristige bleibt es ein Kerninvestment in westliche Lieferketten, nur eben mit Geduld und Risikopuffer.

🧲 MP Materials: Die große Industriepolitik-Wette

MP betreibt in Kalifornien die einzige integrierte Mine-und-Verarbeitungsstätte seltener Erden in den Vereinigten Staaten. Die Regierung unterstützt massiv, inklusive einer großen Beteiligung und einem garantierten Mindestpreis für ein zentrales Magnet-Oxid. Politischer Rückenwind wie aus dem Lehrbuch.

An der Börse hat das eine Rakete gezündet. Doch finanziell ist MP noch nicht über den Berg: Das Unternehmen arbeitet derzeit nicht profitabel, und das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt unter dem aktuellen Kurs. Kurz gesagt: MP ist nichts für schwache Nerven. Wer daran glaubt, dass die amerikanische Industriepolitik die gesamte Wertschöpfung „von der Mine bis zum Magneten“ durchzieht, kann hier bewusst spekulieren. Alle anderen warten lieber, bis sich die Ertragsseite stabilisiert.

⚛️ Energy Fuels: Doppelte Chancen, breiter aufgestellt

Energy Fuels besitzt in Utah die einzige klassische Anlage in den USA, die sowohl Uran als auch seltene Erden verarbeiten kann. Das ist ein Pfund. Das Unternehmen profitiert gleich doppelt: von höheren Uranerlösen und von der neuen Preisstütze für den Markt seltener Erden. Zusätzlich nimmt die Produktion schwerer Elemente erste Formen an – ein Bereich, in dem die westliche Welt noch erstaunlich wenig Kapazität hat.

Die Aktie reagiert sensibel auf politische Nachrichten, bleibt aber im Vergleich zu den heißesten Namen des Sektors geerdeter. Wer nicht nur auf einen einzigen Rohstoff setzen will, sondern auf ein Geschäftsmodell mit mehreren Ertragssäulen, findet hier eine interessante Mischung aus Fantasie und Bodenhaftung.

🏗️ Iluka Resources: Der künftige Verarbeitungs-Drehpunkt

Iluka baut in Westaustralien eine große Raffinerie für seltene Erden, unterstützt durch erhebliche staatliche Mittel. Die Anlage soll leichte und schwere Elemente trennen können – genau das, was westliche Abnehmer suchen. Der Markt hat darauf bereits positiv reagiert, dennoch bleibt Iluka noch im Aufbau: Der Start ist erst für die zweite Hälfte des Jahrzehnts vorgesehen.

Damit ist Iluka eine mittelfristige Idee: Heute zahlt man für die Option, morgen zu einem zentralen Verarbeiter außerhalb Chinas zu werden. Wer Geduld hat und an die Entstehung einer westlichen Wertschöpfungskette glaubt, kann hier vielleicht eine Position mit „Anlaufzeit“ aufbauen.

🚜 Arafura Rare Earths: Großes Vorkommen, großes Fragezeichen

Arafura entwickelt das Nolans-Projekt im Northern Territory – eines der größten unerschlossenen Vorkommen außerhalb Chinas. Abnahmeverträge mit bekannten Industriepartnern sind da, die geplante Laufzeit der Mine ist lang, und die Produktion zielt direkt auf die begehrten Magnet-Elemente. Das klingt hervorragend.

Doch bis zur ersten Tonne Produkt ist es ein weiter Weg. Es braucht noch Eigenkapital, Bau und Anlauf bergen wie immer Risiken, und Verzögerungen sind in dieser Branche eher Regel als Ausnahme. Arafura ist damit die klassische Hochrisiko-Position: strategisch spannend, finanziell herausfordernd. Womöglich nur für kleine Depotgewichte und robuste Nerven.

🏭 China Hongqiao Group: Der ruhige Riese mit Ausschüttung

Während die westliche Welt Lieferketten neu baut, liefert China Hongqiao im besten Sinne „industrielles Handwerk“: Der größte Hersteller von Primäraluminium der Welt, voll integriert von der Mine bis zum Band, mit modernen Anlagen und hoher Auslastung. Eine nationale Obergrenze für die Produktion stützt Angebot und Preise – das kommt großen, effizienten Spielern zugute.

Besonders attraktiv: die Kombination aus solider Profitabilität, vergleichsweise niedriger Bewertung und einer spürbaren Dividendenrendite. Hongqiao ist damit weniger eine Wette und mehr ein Grundpfeiler: ein Baustein für alle, die im Rohstoff- und Industriebereich stetigen Cashflow und Marktführerschaft schätzen – bei allen allgemeinen China-Risiken, die man einkalkulieren sollte.

🎯 Also: Seltene Erden sind das Nadelöhr der Elektrifizierung – und genau dort öffnet sich für Anleger zumindest ein kleines Fenster. Wer aus all den sehr unterschiedlichen Profilen ein ausgewogenes Set baut, spielt nicht nur einen Trend, sondern eine ganze Entwicklung: weg von Abhängigkeiten, hin zu robusteren Wertschöpfungsketten. Unterhaltsam ist das allemal – und mit der richtigen Gewichtung vielleicht auch recht vernünftig.

🧐 Das war unsere Einschätzung zu aktuellen Marktbewegungen und Investment-Ideen – natürlich keine Anlageberatung, sondern persönliche Einordnung.

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