🤖 Nvidia, Quality-ETF & Co.: Bist Du noch Growth-Jäger oder schon Dividenden-Sammler?

Wachstumszahler, ein Quality-ETF und die Frage, wer Dein Depot im Crash trägt.

Guten Morgen ,

der Markt feiert KI-Raketen und Kursfeuerwerke – und straft ausgerechnet Dividenden ab. Dabei waren Ausschüttungen über Jahrzehnte einer der wichtigsten Renditetreiber an der Börse.

💸 In dieser Ausgabe schauen wir uns an, was eine Cent-Dividende bei einem Tech-Giganten wirklich bedeutet und warum Mini-Rendite nicht automatisch Mini-Chance heißt. Du wirst sehen: Manchmal steckt hinter einem scheinbar lächerlichen Betrag eine große Botschaft.

🧠 Außerdem nehmen wir Dividendenaktien unter die Lupe, die wenig ausschütten, aber beim Gewinntempo richtig aufdrehen – inklusive eines Qualitäts-ETFs mit Dividenden-Turbo.

🚀 Wenn Du wissen willst, wie Du aus einem „gehassten“ Thema einen stillen Renditehelfer machst, lies jetzt weiter.

tl;dr

😍 Diese Wertpapiere zeigen wir Dir heute

Jetzt klicken und Zahlen checken:

🤖 Nvidia

💊 Cencora

Vistra

🍎 Apple

🛢️ ExxonMobil

⚕️ Merck & Co

🛒 Walmart

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100). Quelle: CNN

Passives Einkommen

🪙 Nvidias Penny-Dividende: Symbolpolitik statt Einkommensstrategie?

🧠 Ja, 👉Nvidia zahlt Dividende – und genau das ist das Spannende: Sie ist praktisch nur symbolisch. Aktuell schüttet Nvidia pro Aktie gerade einmal einen Cent pro Quartal aus. Bei der heutigen Marktbewertung entspricht das einer Dividendenrendite von etwa 0,0002 % – der niedrigste Wert im gesamten S&P 500. Und trotzdem beschwert sich kaum jemand: Die Aktie hat in den vergangenen zehn Jahren rund 24.000 % zugelegt.

📈 Historisch sah das anders aus. Als Nvidia 2012 seine Dividende eingeführt hat, lag die Rendite bei rund 2,4 % – attraktiv für klassische Dividendenanleger. Seitdem hat sich der Fokus verschoben: Der Kurs ist explodiert, es gab Aktiensplits, aber keine nennenswerten Dividendenerhöhungen. Spätestens seit 2019, als das Unternehmen im großen Stil als Profiteur von Künstlicher Intelligenz entdeckt wurde, dominieren Wachstum und Story – nicht die Ausschüttung.

📉 Damit steht 👉Nvidia stellvertretend für einen Trend am Gesamtmarkt: Die Dividendenkultur ist ausgedünnt. Die Dividendenrendite im S&P 500 liegt nur bei rund 1,1 %, und die Ausschüttungen machen einen viel kleineren Teil der Gewinne aus als im langfristigen historischen Schnitt. Dividenden wirken heute fast wie ein Relikt aus einer anderen Börsenepoche – dabei waren sie ursprünglich der Kern des Aktionärsnutzens.

💰 Langfristige Daten erzählen eine andere Geschichte als der aktuelle Hype: Unternehmen, die Dividenden einführen oder regelmäßig erhöhen, haben über Jahrzehnte hinweg im Schnitt deutlich besser abgeschnitten als Nichtzahler. Ein großer Teil der Gesamtperformance des Aktienmarkts stammt aus wiederangelegten Dividenden. Gerade in Börsencrashs sind stabile Ausschüttungen oft der Anker, der es Anlegern erleichtert, investiert zu bleiben und zu günstigen Kursen nachzukaufen.

🏛️ Spannend ist auch die historische Perspektive: Bereits mit der niederländischen Ostindien-Kompanie im 17. Jahrhundert wurden Dividenden zum Modell, um Kapital dauerhaft zu binden und dennoch laufende Erträge auszuschütten. Ohne diese Logik hätte sich der moderne Aktienmarkt wahrscheinlich ganz anders entwickelt. Heute scheint dieser Ursprung fast vergessen – Kursfantasie schlägt Ausschüttungsdisziplin.

🧾 Und Nvidia selbst? Das Unternehmen generiert laut Schätzungen über 90 Mrd. US-Dollar freien Cashflow, im kommenden Jahr könnten es sogar rund 150 Mrd. US-Dollar sein – nach Investitionen von etwa 5,5 Mrd. US-Dollar. Die Dividende kostet im Vergleich nur etwa 1 Mrd. US-Dollar pro Jahr.

🚀 Für Dich als Anleger bedeutet das: Die Mini-Dividende ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein klares Signal. Nvidia sagt sinngemäß: „Wir stecken fast alles ins Wachstum, nicht in Ausschüttungen.“ Aber je reifer das Geschäft wird – und je nervöser der Markt in der nächsten Krise reagiert –, desto größer dürfte der Druck werden, aus dem symbolischen Cent eine echte Dividendenstory zu machen.

Screening

🧠 Nicht High Yield, sondern High Growth: Die neue Dividenden-Strategie der Profis

📉 Dividenden haben über die vergangenen 100 Jahre einen großen Teil der Aktienrenditen ausgemacht – aktuell spielt die Musik aber woanders. Die Dividendenrendite des S&P 500 liegt mit rund 1,2 % in der Nähe eines 50-Jahres-Tiefs. Parallel dazu hat ein High-Dividend-ETF wie der Vanguard High Yield Dividend ETF den Index in den vergangenen fünf Jahren um etwa 16 Prozentpunkte untertroffen. Wachstum ohne Ausschüttung – vorwiegend in Tech und KI – dominiert die Schlagzeilen.

🚀 Laut Trivariate-Research-Chef Adam Parker haben Aktien ohne Dividende Dividendenzahler in den vergangenen zwei Jahren um fast 40 Prozentpunkte outperformt. Das ist eine der extremsten Phasen der vergangenen 25 Jahre. Kein Wunder: Die Magnificent Seven und andere Tech-Giganten zahlen kaum oder gar keine Dividende, treiben aber die Indizes. Klassische Dividenden-Sektoren wie Basiskonsumgüter und Healthcare hängen dagegen hinterher, weil Kapital Richtung KI-Fantasie umgeschichtet wird.

💸 Spannend: Die Schwäche liegt eher in der Bewertung als in den Fundamentaldaten. Rund 70 % aller Dividendenzahler haben ihre Ausschüttungen im vergangenen Jahr erhöht, nur etwa 5 % mussten kürzen. Für 2025 werden Dividendenwachstumsraten von etwa 5 % erwartet, gestützt durch zweistellige Gewinnzuwächse, solide Bilanzen und anhaltende Aktienrückkäufe. Kurz gesagt: Die Dividendenmaschine läuft – sie wird vom Markt nur gerade ignoriert.

🧠 Parker warnt daher davor, blind den höchsten Renditen hinterherzulaufen. Hohe Dividenden können ein Warnsignal sein, wenn sie aus stagnierenden Geschäftsmodellen stammen. Spannender sind „Dividend Growers“, also Unternehmen mit niedriger Ausschüttungsquote und starkem Gewinnwachstum. Seine Kriterien: weniger als 40 % des Nettogewinns als Dividende, erwartetes Gewinnwachstum auf Marktniveau oder darüber und eine vernünftige Bewertung. Das Ergebnis: Viele Aktien, die im Schnitt nur etwa 30 % ausschütten, beim Gewinn aber mit 20 % plus pro Jahr wachsen sollen.

🏭 Technologie & Industrie: Kleine Rendite, großes Potenzial

In unserer ersten Gruppe finden sich wachstumsstarke Tech- und Industrieunternehmen. 👉Western Digital hat nach der Dividendenpause ab 2020 die Ausschüttung wieder eingeführt – mit einer Rendite von nur rund 0,3 % und einer Payout-Ratio unter 5 %. Das ist wenig Einkommen heute, aber viel Luft nach oben. Roper Technologies agiert als klassischer Compounder: starke Cashflows, Dividende im Bereich von 0,6–0,7 %, Ausschüttungsquote um die 17 %.

👉Leidos Holdings verbindet Verteidigung und IT – profitiert von geopolitischer Unsicherheit, zahlt aber trotzdem nur moderat aus. Vistra, ein Versorger mit KI-Fantasie, liegt bei rund 0,5 % Rendite und extrem tiefen 14 % Payout Ratio. UniFirst versorgt Unternehmen mit Arbeitskleidung und bleibt mit rund 0,9 % Rendite und etwa 17 % Ausschüttung konservativ.

🏦 Finanzen & Versicherungen: Günstig bewertet, viel Puffer

Im Finanzsektor tummeln sich einige der spannendsten Kandidaten. 👉Capital One kommt auf eine Dividendenrendite von rund 1,5 %, bei einer erwarteten Ausschüttungsquote von nur etwa 12 % – und gilt als Liebling bekannter Value-Investoren. Western Alliance hat sich nach den US-Regionalbank-Turbulenzen erholt, zahlt etwa 1,5 % und liegt mit der Payout-Ratio unter 30 %. 

⛏️ Rohstoffe & Energie: Zyklisch, aber mit Cash – und Dividende

Im Rohstoff- und Energiesegment sticht primär 👉AngloGold Ashanti hervor. Der Goldminenbetreiber kommt auf etwa 2,3 % Dividendenrendite und eine Payout-Ratio zwischen 35 und 56 % – die höchste laufende Rendite in der Auswahl. Cheniere Energy, ein führender LNG-Exporteur, wirkt mit 1 % Dividendenrendite zunächst unspektakulär. Aber die Ausschüttungsquote von nur 11 % und ein massives Aktienrückkaufprogramm (zusätzlicher „Buyback-Yield“ von rund 4 %) machen die Gesamtrendite für Aktionäre deutlich attraktiver. 

📊 Über alle genannten Werte hinweg liegt die durchschnittliche Dividendenrendite bei rund 1,5 %. Das ist mehr als der S&P 500, aber weniger als die etwa 2,4 % der durchschnittlichen Dividendenzahler im Index. Der Clou liegt in der Struktur: Die Unternehmen schütten im Schnitt unter 30 % ihres Nettogewinns aus und sollen ihre Gewinne bis 2026 um 20 % oder mehr steigern. Trotz dieser Wachstumsfantasie werden die Aktien im Schnitt nur mit dem 14-fachen der erwarteten 2026er-Gewinne gehandelt – ein spürbarer Abschlag gegenüber dem etwa 20-fachen KGV typischer Dividendenzahler im S&P 500.

Breit anlegen

🇺🇸 300 US-Qualitätsaktien in einem ETF – passt er auch in Dein Depot?

Der 👉WisdomTree US Quality Dividend Growth UCITS ETF zielt auf ein ziemlich klares Beuteschema: hochwertige US-Unternehmen, die Dividenden zahlen und gute Chancen auf künftiges Gewinnwachstum haben. Statt stumpf nach Marktkapitalisierung zu gewichten, setzt der ETF auf eine fundamentalgewichtete Strategie – Ertragskraft und Dividendenhöhe entscheiden über das Gewicht im Index.

🎯 Der Fonds bildet den WisdomTree U.S. Quality Dividend Growth Index nach. Aus dem US-Aktienuniversum werden per Qualitätsfilter (ROE, ROA und Momentum) die besten rund 300 Titel herausgepickt. Anschließend werden sie dividendengewichtet: Wer mehr Dividende zahlt, erhält mehr Platz im Portfolio.

Mit an Bord sind viele bekannte Namen: Microsoft, Apple, ExxonMobil, Nvidia, Coca-Cola, Procter & Gamble, Home Depot, Merck, Walmart und Cisco – zusammen etwa 37 % des Fonds. Sektorenseitig dominiert Technologie mit rund 24 %, dazu kommen Konsum, Industrie, Gesundheit und Energie. Langfristig kann sich die Bilanz sehen lassen: Seit Auflage 2016 liegt die Rendite bei rund 13,3 % pro Jahr.

💡 Der ETF kombiniert mehrere Trends:

  • Fokus auf Qualitätsunternehmen mit stabilem Cashflow.

  • Dividendenwachstum (historisch ca. 14 % p.a.) plus aktuelle Rendite um 1,7 %.

  • ESG-Filter (Artikel-8-Fonds, MSCI-ESG-Rating AA).

  • Relativ niedrige Kostenquote von 0,33 %.

Für langfristige Anleger klingt das nach einer soliden Mischung aus Ertrag, Wachstum und Nachhaltigkeit.

⚠️ Ganz ohne Haken ist das Paket nicht: Der Fonds ist stark US-lastig (fast 100 % USA) und deutlich technologielastig. Korrekturen im Tech-Sektor oder Probleme in der US-Wirtschaft treffen das Portfolio direkt. Dazu kommen Währungsrisiken (USD/EUR) und ein Tracking Error von rund 3 bis 4,5 %.

Letztlich ist der ETF vielleicht eher ein Baustein für wachstumsorientierte Dividenden-Fans als ein defensiver Rentenersatz – mit klaren Chancen, aber auch spürbaren Schwankungen.

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