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🏭 Industrie, Daten, KI: Die Perlen jenseits der Magnificent Seven

Guten Morgen ,
erinnerst Du Dich noch an Netscape? 1998 für 4,2 Mrd. US-Dollar von AOL geschluckt – und ein paar Jahre später komplett verschwunden. Die Gewinner der Internet-Ära hießen am Ende Google, Amazon und Facebook, nicht die Pioniere. Genau hier liegt die wichtigste Lektion für die heutige Agentic-AI-Revolution.
🤖 Während alle auf die Magnificent Seven und KI-Start-ups wie OpenAI oder Anthropic schauen, passiert das eigentliche Wachstum oft im Hintergrund. Infrastruktur-Anbieter wie MongoDB oder Snowflake verarbeiten die Datenmassen, ohne die Agentic AI nicht funktioniert. Und selbst vermeintlich „langweilige“ Branchen wie Logistik oder Industrie könnten mit eigenen KI-Agenten plötzlich durchstarten.
📌 Der Hype mag bei den großen Namen toben, aber echte Chancen liegen oft abseits der Hauptbühne. Wer hier geduldig sucht, kann die Gewinner von morgen finden – lange bevor sie im Rampenlicht stehen. Heute schauen wir uns genau diese versteckten Perlen an.
Rückblick
🚀 Von Netscape zu Agentic AI: Was Du aus 30 Jahren Tech-Hype lernen kannst
📈 1995 war Netscape der Star an der Börse. Der IPO-Preis sollte bei 14 US-Dollar liegen, doch die Nachfrage war so groß, dass er auf 28 US-Dollar hochgesetzt wurde. Am Ende des ersten Handelstags stand die Aktie bei 58 US-Dollar – eine Bewertung von 2,7 Mrd. US-Dollar für ein Unternehmen mit gerade einmal 16,6 Mio. US-Dollar Umsatz in sechs Monaten. Damals wie heute: Hype treibt Bewertungen in schwindelerregende Höhen.
💡 Netscape stand für den Beginn einer neuen Ära – so wie heute Agentic AI. Der Browser von Marc Andreessen machte das Internet massentauglich und veränderte das Verhältnis zwischen lokaler und externer Datennutzung radikal. Ähnlich verspricht Agentic AI, Software-Interaktion zu revolutionieren: Statt durch Menüs zu klicken, geben Nutzer einfach ein Ziel vor – und der KI-Agent erledigt den Rest.
🛠 Technisch sind wir aber noch nicht am Ziel. Laut Salesforce scheitern KI-Agenten häufig an Kontextverlust, langsamen Antworten, „halluzinierten“ Aktionen und fehlenden Datenschutzmechanismen. Es gibt zwar bereits Frameworks wie LangChain und CrewAI, die Entwicklern helfen, Agenten zu verknüpfen und Ergebnisse zu validieren. Und mit Protokollen wie MCP von Anthropic oder A2A von 👉Google entsteht eine Art „gemeinsame Sprache“ für Agenten. Aber der Weg zu verlässlichen, massentauglichen Anwendungen ist noch lang.
📊 Wie beim Aufstieg des Webs sind es nicht nur die „Motorenbauer“ wie OpenAI, Anthropic oder Mistral AI, die profitieren. Infrastruktur-Player wie Databricks, MongoDB oder Snowflake könnten entscheidend werden, weil Agentic AI Unmengen an Daten verarbeitet, speichert und organisiert. Auch Daten-Labeler wie Scale AI profitieren, weil hochwertige Trainingsdaten zur Mangelware werden.
🤖 Heute konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die Magnificent Seven und die großen KI-Start-ups. Doch wie bei AWS, das Amazon ursprünglich als internes Projekt startete, könnten auch Unternehmen aus „langweiligen“ Branchen eigene Agenten entwickeln – erst für interne Prozesse, später als Produkt für benachbarte Industrien. Sektoren wie Industrie, Logistik oder professionelle Dienstleistungen könnten hier versteckte Perlen bieten, vor allem, wenn die Unternehmen klein genug sind, um schnell Innovationen umzusetzen.
📌 Merke:
Große Ideen lösen Hypes aus, aber die langfristigen Gewinner sind nicht immer die Ersten.
Infrastruktur- und Datenanbieter können genauso profitieren wie die „Stars“ der Szene.
Abseits der offensichtlichen Highflyer lohnt es sich, nach soliden, aber wachstumsarmen Branchen mit Innovationspotenzial zu suchen.
Die Geschichte von Netscape erinnert uns: Technologische Revolutionen benötigen Kapital und Mut – aber auch Geduld. Wer beides mitbringt, kann in der nächsten Welle von Agentic AI die Gewinner von morgen finden.
Konkrete Investments
🚀 Agentic AI: Die heimlichen Gewinner abseits der KI-Giganten
📈 Wie schon die Geschichte von Netscape zeigt: Die ersten Innovatoren sind nicht zwingend die langfristigen Gewinner. In der entstehenden Agentic-AI-Revolution könnten die spannendsten Renditen ganz woanders lauern – in Sektoren, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber entscheidende Funktionen im Ökosystem erfüllen.
💾 Snowflake zählt zu den größten börsennotierten Profiteuren der KI-Welle. Mit der neuen Snowflake Intelligence und dem Data Science Agent ist das Unternehmen bestens positioniert, um die exponentiell wachsenden Datenmengen der Agentic-AI-Welt zu analysieren und nutzbar zu machen. Im Q1 stieg der Produktumsatz um 26 % auf 997 Mio. US-Dollar, die Net Revenue Retention Rate liegt bei beeindruckenden 124 %. Die Aktie reagierte prompt mit einem zweistelligen Kursplus.
👉MongoDB ist ein Spezialist für unstrukturierte Daten und profitiert besonders stark von der zweiten KI-Welle. Agentic-AI-Systeme benötigen flexible, anpassbare Datenbanken, um mit sich stetig verändernden Datenstrukturen umgehen zu können. Genau hier spielt MongoDBs dokumentenbasierte Architektur ihre Stärken aus.
💻 ServiceNow wandelt sich vom IT-Service-Management-Tool zur zentralen Plattform, die verschiedene KI-Agenten koordiniert. Mit der Moveworks-Übernahme und dem AI Agent Orchestrator schafft ServiceNow ein komplettes Ökosystem für automatisierte Unternehmensprozesse.
Box bietet mit seiner neuen KI-Plattform einen sicheren Zugangspunkt zu sensiblen Unternehmensdaten – ein kritischer Baustein, um Agentic AI im Geschäftsalltag nutzbar zu machen.
👉UiPath ist als Pionier im Bereich Robotic Process Automation (RPA) eine fundamentale Komponente für die Automatisierung, die KI-Agenten übernehmen werden. Mit einem KGV von nur 20,27 (für 2026) könnte die Aktie im Vergleich zu ihrem Potenzial günstig bewertet sein. Während 👉Palantir mit seiner AIP-Plattform und explosiven Wachstumsraten (+71 % im US-Commercial-Geschäft) den datengetriebenen Ansatz verfolgt, bietet UiPath einen ausgewogeneren Weg von RPA hin zu Agentic AI.
🏭 Siemens verbindet Industrial-IoT-Lösungen wie MindSphere, IndustrialEdge und Mendix mit Augmented Reality für die Fertigung. Damit erscheint der Konzern recht gut positioniert, um Agentic AI in Produktionsprozesse zu integrieren.
👉ABB arbeitet mit 👉Dassault Systèmes an digitalen Zwillingen, die Produktionslinien in Echtzeit simulieren und optimieren. Solche Systeme können mit KI-Agenten noch leistungsfähiger werden.
👉Rockwell Automation kooperiert mit 👉PTC im Bereich PLM-Software und setzt mit der Cloud-Plattform Kezzler auf skalierbare Digitalisierungslösungen – ein idealer Nährboden für die nächste Automatisierungsstufe.
📊 Wer nicht auf Einzelwerte setzen möchte, kann über spezialisierte ETFs in das Thema investieren:
Fokus: Globale Unternehmen in Robotik und KI
Top-Positionen: NVIDIA (11,92 %), ABB (8,55 %), Fanuc (7,46 %)
Sektorallokation: Information Technology (43 %), Industrials (40 %), Health Care (10 %)
Kostenquote: 0,50 % p.a., physische Vollreplikation, thesaurierend
Chancen: Breite Abdeckung führender Technologie- und Industrieunternehmen, langfristiges Wachstumspotenzial
Risiken: Hohe Sektorkonzentration, Volatilität (22,39 % p.a.)
Fokus: Globale Cloud-Computing-Unternehmen (IaaS, PaaS, SaaS)
Top-Positionen: Arista Networks (6 %), Oracle (5,8 %), Alphabet (4,28 %), Microsoft (4,27 %), Amazon (4,06 %), MongoDB (3,9 %)
Kostenquote: 0,60 % p.a., physische Vollreplikation, thesaurierend
Chancen: Strukturelles Wachstum im Cloud-Sektor, Zugang zu Innovationsführern
Risiken: starke US‑Lastigkeit, Währungsrisiko, hohe Tech-Volatilität
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Die Finanzen.net ZERO GmbH profitiert wirtschaftlich davon, wenn Empfänger dieses Mailings die besprochenen Finanzinstrumente über unsere Brokerfunktion handeln.
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