🧬 Hormone statt Halbleiter – schlägt Europa die USA jetzt mit Biotech?

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während in den USA Milliarden in künstliche Intelligenz fließen, wächst in Europa eine ganz andere Revolution – eine biologische. Pharmakonzerne wie Novo Nordisk, Roche und Sanofi kämpfen nicht um Daten, sondern um Hormone. Und das könnte für Anleger genauso spannend werden.

🧬 Die Rede ist von GLP-1-Medikamenten – Wirkstoffen, die das Essverhalten steuern und den Blutzucker senken. Was als Diabetes-Therapie begann, wird jetzt zur milliardenschweren Waffe gegen Fettleibigkeit. Allein bis 2033 soll der Markt auf über 170 Mrd. US-Dollar wachsen.

💊 Europas Pharmariesen stehen dabei ganz vorn. Dänemark liefert Innovation, die Schweiz Kapitalstärke, Frankreich Risikofreude – und Deutschland forscht mit. Während KI noch nach handfestem Nutzen sucht, zeigt die Biotech-Revolution längst Wirkung.

📈 Vielleicht entsteht die nächste große Wachstumsstory Europas also nicht im Rechenzentrum – sondern im Körper.

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⚕️ Sanofi

🔬 Evotec

🐾 Orion

🧠 UCB

🧓 Genmab

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100). Quelle: CNN

Yori takai shūekiritsu

🏯 Tokyo Calling: Der Newsletter macht Pause, die Ideenmaschine läuft

Wir sind vom 7. bis 25. November auf Research-Reise durch Japan – auf der Suche nach frischen Ideen, spannenden Unternehmen und den nächsten großen Trends aus Asien.

💹 In dieser Zeit pausiert der Newsletter – keine Aktien, keine ETFs, nur Sushi, Shinkansen, Gespräche und etliche Eindrücke direkt aus Tokio, Osaka und Kyoto.

🌏 Am 26. November sind wir zurück – mit neuen Geschichten, Analysen und Investmentideen, die zeigen, warum sich der Blick nach Osten lohnt.

Also: Bleib neugierig – und halte Dein Depot offen für Neues. 😉

Wachstumsmarkt

🔬 Warum Europas Pharmaindustrie die Antwort auf Amerikas Fettleibigkeit liefert

💉 Der globale Markt für GLP-1-Medikamente – also Mittel, die den Appetit dämpfen und den Blutzucker senken – boomt. Er soll laut Prognosen von 64 Mrd. US-Dollar (2025) auf über 170 Mrd. US-Dollar im Jahr 2033 wachsen. Kein anderes Therapiefeld bietet derzeit so viel medizinisches Potenzial und wirtschaftliche Dynamik.

An der Spitze steht das dänische Schwergewicht Novo Nordisk. Mit seinem Blockbuster Semaglutid (bekannt als Ozempic, Wegovy und Rybelsus) erzielt der Konzern 70 % seines Umsatzes. 2024 flossen beeindruckende 201,8 Mrd. Kronen in die Kassen. Nach einem Kursrutsch um fast 50 % im vergangenen Jahr, ausgelöst durch Studienenttäuschungen, könnte die Aktie nun wieder interessant werden – primär dank vielversprechender Daten zu Amycretin, einem Nachfolger mit 22 % Gewichtsverlust.

🔬 Auch Roche möchte mitmischen. Durch die Übernahme von Carmot Therapeutics für 2,7 Mrd. US-Dollar hat sich der Konzern Zugang zu drei neuen Wirkstoffen gesichert, darunter CT-388, ein dualer GLP-1/GIP-Agonist. Gemeinsam mit dem dänischen Biotech-Spezialisten Zealand Pharma entwickelt Roche zudem Petrelintid – ein Amylin-Analog, das den Appetit auf andere Weise zügelt. Analysten rechnen hier mit potenziellen Jahresumsätzen von über 3 Mrd. Franken.

Zealand selbst gilt als einer der spannendsten Small Caps Europas. Nach der milliardenschweren Vorauszahlung von Roche sitzt das Unternehmen auf einer soliden Cash-Position und testet derzeit seine Mittel Petrelintid und Survodutid in Phase-II- und Phase-III-Studien. Der Markt traut der Firma ein Milliardenpotenzial zu, falls sich die besseren Verträglichkeitsprofile gegenüber klassischen GLP-1-Medikamenten bestätigen.

💊 Der britische Pharmariese AstraZeneca versucht mit dem oralen GLP-1-Wirkstoff ECC5004 erneut den Einstieg – dieses Mal mit Fokus auf Stoffwechsel-Kombitherapien, um Herz- und Nierenkrankheiten gleich mitzubehandeln.

Sanofi wiederum setzt auf Next-Generation-Forschung: Das Unternehmen investiert in Resalis Therapeutics, deren Ansatz Fettzellen buchstäblich „umprogrammieren“ soll – ein vollkommen neuer Mechanismus jenseits der klassischen GLP-1-Wirkung.

⚙️ Etwas abseits, aber strategisch klug positioniert, agiert Evotec. Das Hamburger Unternehmen forscht mit Novo Nordisk und Inserm an neuen Zielmolekülen für Adipositas. Als Dienstleister mit breiter Pipeline bietet Evotec Anlegern Exposure zur GLP-1-Revolution – bei geringerem Risiko als bei reinen Biotech-Titeln.

📈 Also: Die führenden europäischen Pharmakonzerne stehen vielleicht vor einem Jahrzehnt enormen Wachstums. Wer an den medizinischen Fortschritt glaubt, findet hier Chancen, die weit über kurzfristige Kursbewegungen hinausgehen. Und wer weiß: Vielleicht wird die größte technologische Revolution unserer Zeit nicht durch Halbleiter ausgelöst – sondern durch Hormone.

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🧬 Von Dänemark bis Finnland: Diese Pharmawerte machen Europa stark

💊 Europa bringt derzeit mehrere Pharmaunternehmen hervor, die sehr unterschiedlich aufgestellt sind – und doch eines gemeinsam haben: Sie wachsen. Manche setzen auf Nischen mit großem medizinischem Bedarf, andere auf starke Plattformen oder eine kluge Mischung aus neuen und bewährten Produkten. Fünf Beispiele zeigen, woher der Schwung kommt und welche Auslöser das nächste Kapitel treiben können.

🧫 Basilea (Schweiz): Starke Nische, klare Auslöser

💉 Basilea konzentriert sich auf schwere Pilz- und Bakterieninfektionen. Das Unternehmen hat dafür zwei bereits eingeführte Mittel: Cresemba gegen gefährliche Schimmelpilze und Zevtera gegen Blutvergiftungen, Hautinfektionen und Lungenentzündungen. Nach der Zulassung in den Vereinigten Staaten im April 2024 kann Zevtera jetzt im größten Einzelmarkt an Fahrt aufnehmen. 2024 legte der Umsatz um ein Drittel zu, der Gewinn vervielfachte sich, und auch 2025 zeigte die Zwischenbilanz weiter steigende Erlöse und Barmittelzuflüsse.

🔬 Der nächste große Treiber könnte Fosmanogepix werden, ein neuartiges Mittel gegen Pilzinfektionen in späten Studien. Ein Teil der Entwicklungskosten wird von einer Behörde in den Vereinigten Staaten getragen – das senkt das Risiko. Chancen und Risiken liegen hier dicht beieinander: Basilea profitiert von Sonderrechten und Partnern in vielen Ländern, ist aber auch von Meilensteinzahlungen und einzelnen Produkten stark abhängig. Positiv ist, dass das Unternehmen sein Kapital gezielt einsetzt und die Projekte mit Blick auf Nutzen und Kosten steuert.

🦴 Bonesupport (Schweden): Medizinischer Nutzen, der sich herumspricht

🧱 Bonesupport wächst seit Jahren beeindruckend. Die Firma stellt einen knochenähnlichen Füllstoff her, der in den Körper gespritzt wird und sich allmählich in echten Knochen verwandelt. Das Besondere: Bestimmte Varianten geben zusätzlich ein Antibiotikum ab. Bei komplizierten Infektionen können Ärztinnen und Ärzte so oft in einem einzigen Eingriff behandeln, statt mehrfach operieren zu müssen. Das spart Leid, Zeit und Geld – und erklärt die starke Nachfrage, primär in Nordamerika.

📈 Die Bruttomargen liegen deutlich über 90 %, die Erlöse sind seit 2020 rasant gestiegen, und das Unternehmen verdient inzwischen auch operativ Geld. Zwei Auslöser stehen bevor: die Zulassung einer weiteren Variante mit einem anderen Antibiotikum in den Vereinigten Staaten und der Start im Bereich Wirbelsäule, einem deutlich größeren Markt als die bisherige Anwendung an Armen und Beinen. Risiken bleiben der starke Fokus auf Nordamerika und das schnelle Hochfahren der eigenen Vertriebskraft. Doch die Kombination aus klar erkennbarem Nutzen, vielen Studien und geschützten Verfahren ist ein solides Fundament.

🐾 Orion (Finnland): Breiter Auftritt, klare Zugpferde

💨 Orion ist ein traditionsreicher Hersteller mit drei Standbeinen: eigene Marken für schwere Erkrankungen, frei verkäufliche Mittel und Nachahmerpräparate, dazu Tiergesundheit. Diese Mischung sorgt für verlässliche Einnahmen und ermöglicht Investitionen in neue Behandlungen. Besonders stark wächst das Prostatakrebs-Mittel Nubeqa, das im Juli 2025 in der Europäischen Union eine weitere Zulassung erhielt. Der Konzern steuert für 2025 auf spürbar höhere Erlöse und eine deutlich höhere Gewinnspanne zu.

🏭 Orion punktet zudem mit eigener Wirkstoffherstellung und einem Inhalationssystem für Atemwegserkrankungen. Das senkt Abhängigkeiten und stärkt die Position. Herausforderungen sind der Druck auf die Gewinnmargen, hohe Erwartungen an die Aktie und die übliche Unsicherheit bei Entwicklungsprojekten. Insgesamt wirkt Orion wie ein verlässlicher Mittelgewichtler mit einer wachsenden Zahl an Lichtblicken.

🧠 UCB (Belgien): Neue Produkte tragen immer mehr

💊 UCB richtet sein Geschäft konsequent auf Immun- und Nervenkrankheiten aus. Mehrere neue Mittel setzen seit 2024 und 2025 starke Akzente: Bimekizumab gegen Schuppenflechte und verwandte Leiden, zwei Antikörper gegen eine schwere Muskelschwäche sowie Fenfluramin bei seltenen Epilepsien. Umsatz und Ergebnis steigen kräftig, die Gewinnspanne soll 2025 auf mindestens knapp ein Drittel des Umsatzes klettern.

⚙️ Der Plan ist klar: Weg vom Schwerpunkt auf älteren Marken, hin zu einem breiten Feld neuer Behandlungen mit weiteren Anwendungsmöglichkeiten, auch für Kinder und Jugendliche. UCB investiert viel in Forschung und verteidigt seine Rechte konsequent. Gegenwind kommt von Wettbewerbern und Preisdruck. Doch die Dichte an Projekten und der zügige Ausbau in neue Einsatzgebiete stützen die Wachstumserzählung auf Sicht vieler Jahre.

🧓 Genmab (Dänemark): Vom Trittbrett zum eigenen Zug

🔬 Genmab wurde groß mit Lizenzgebühren: Der von Partnern vertriebene Antikörper gegen das Multiple Myelom liefert nach wie vor hohe Einnahmen. Zugleich baut die Firma Schritt für Schritt ein eigenes Vertriebsnetz auf. Der T-Zell-Wirkstoff Epcoritamab wächst deutlich, ein Krebsmedikament für Gebärmutterhalskrebs wird international ausgerollt, weitere Projekte rücken nach. Genmab verfügt über mehrere eigene Plattformen für neuartige Antikörper, die dem Unternehmen einen Vorsprung verschaffen. Die gut gefüllte Kasse finanziert den Wandel.

💰 Das größte Risiko ist die bisher noch starke Abhängigkeit von den Lizenzgebühren des Alt-Blockbusters und der spätere Wettbewerb durch Nachahmer. Gelingt der Übergang zu mehr eigener Vermarktung, könnten die Gewinne langfristig stärker zulegen als die Umsätze.

📊 Verschiedene Wege führen hier zu Wachstum: eine scharf umrissene Nische (Basilea), ein klarer medizinischer Vorteil mit messbarer Alltagstauglichkeit (Bonesupport), die Kraft eines ausgewogenen Geschäftsmodells (Orion), die Wucht mehrerer neuer Produkte mit Zusatzchancen (UCB) und die Verbindung aus Technikvorsprung und zunehmender Eigenständigkeit (Genmab). Wer Europa in der Pharmawelt sucht, findet hier nicht nur Schlagworte – sondern handfeste Chancen.

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📈 So stark laufen Europas Healthcare-ETFs

Europas Pharmaindustrie zählt zu den stabilsten und zugleich innovativsten Branchen – und zwei ETFs bieten hier den einfachsten Zugang: der SPDR MSCI Europe Health Care UCITS ETF und der iShares STOXX Europe 600 Health Care UCITS ETF. Beide bündeln die Schwergewichte der Branche – mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

📈 Der SPDR-ETF überzeugt mit der besten Fünfjahresperformance. Und mit einer Gesamtkostenquote von 0,18 % ist er zugleich der günstigste Vertreter seiner Klasse. Zu den größten Positionen zählen AstraZeneca, Novartis, Roche, Novo Nordisk und Sanofi – also die bewährten Zugpferde des europäischen Gesundheitsmarkts.

Auch wenn der ETF im letzten Jahr rund 8 % verloren hat, bleibt die langfristige Bilanz solide: Seit März 2016 summiert sich das Plus auf 84 %. Für Anleger mit Geduld und Fokus auf strukturelle Trends wie den demografischen Wandel bietet der SPDR eine saubere, kostengünstige Lösung.

💶 Der iShares-ETF existiert bereits seit 2011 und schüttet regelmäßig aus – ein Plus für Einkommensinvestoren. Seine Fünfjahresrendite liegt leicht unter der des SPDR, dafür punktet er mit einem längeren Track Record und einer Quartalsausschüttung von rund 1,6 %. Mit seinen Top-Holdings ist der Fonds stark auf Westeuropa konzentriert – die Schweiz, Großbritannien und Dänemark dominieren. Das bringt Stabilität, aber auch Konzentrationsrisiken.

🏁 Fazit: Der SPDR eignet sich womöglich für kostenbewusste Anleger mit langfristigem Anlagehorizont. Der iShares ist vielleicht spannend für alle, die regelmäßige Erträge bevorzugen. Beide bieten Zugang zu Europas Gesundheit – einem Sektor, der wächst.

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