✅ Europa vor neuer Stärke – welche Industrien könnten jetzt noch überraschen?

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👉Europa überrascht – nach Jahren der Zurückhaltung melden sich die Märkte eindrucksvoll zurück. Plötzlich weht ein frischer Wind durch die Börsen, und Du fragst Dich vielleicht: Ist das der Start einer echten Aufholjagd?

💶 Auch politisch tut sich einiges. Neue Programme und ambitionierte Pläne sorgen für Gesprächsstoff – doch wie viel davon wirklich umgesetzt wird, bleibt spannend. Gleichzeitig zeigen Regionen Stärke, die viele Anleger lange übersehen haben. Überraschungen kommen dieses Mal nicht aus Übersee, sondern direkt vor unserer Haustür.

⚠️ Risiken verschwinden natürlich nicht. Manche Faktoren könnten jederzeit wieder für Turbulenzen sorgen – gerade deshalb lohnt sich ein genauer Blick. In dieser Ausgabe erfährst Du, wo Chancen liegen, welche Märkte glänzen und warum jetzt selektives Vorgehen entscheidend sein könnte.

tl;dr

😍 Diese Wertpapiere besprechen wir heute

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⚙️ Siemens 

💻 SAP

☁️ Fabasoft

Das Put-Call-Ratio misst das Verhältnis von Verkaufs- zu Kaufoptionen und signalisiert mit einem Wert über 1 eine eher pessimistische Marktstimmung. Quelle: CNN

Auftrieb

🚀 Warum der Euro STOXX plötzlich stärker ist als der S&P 500

📊 Nach Jahren der Underperformance gegenüber den USA liefern europäische Aktien 2025 ein beeindruckendes Comeback. Der Euro STOXX 600 legte bereits um mehr als 8 % zu – die beste relative Performance gegenüber dem S&P 500 seit einem Jahrzehnt. Rückenwind gibt es von einem stabilen makroökonomischen Umfeld: moderates Wachstum, sinkende Zinsen und eine Inflation, die mit 2,1 % fast exakt im Zielkorridor der EZB liegt.

💶 Besonders Deutschland sorgt mit einem 500-Mrd.-Infrastrukturfonds und höheren Verteidigungsausgaben für neue Impulse. Bis 2029 sollen die Verteidigungsausgaben auf 152,8 Mrd. € steigen – mehr als das Doppelte des heutigen Niveaus. Diese Maßnahmen könnten das BIP-Wachstum spürbar ankurbeln und den Standort stärken. Doch klar ist: Alles hängt davon ab, ob die angekündigten Projekte tatsächlich umgesetzt werden.

🏦 Europäische Banken erleben eine Renaissance: +54 % Performance 2025 – mehr als doppelt so stark wie ihre US-Pendants. Ihre Eigenkapitalrendite (ROE) erreichte zuletzt 8,6 %, in Ländern wie Ungarn und Zypern sogar über 20 %. Bewertungen sind ebenfalls attraktiver geworden: Banken handeln inzwischen mit dem 1,2-Fachen des Buchwerts, nach jahrelanger Unterbewertung. Dazu kommt ein spannender Zukunftsfaktor: Künstliche Intelligenz. Experten erwarten, dass Banken durch KI 5 bis 10 % Kosten sparen und gleichzeitig die Kundenerfahrung verbessern können.

🌍 Eine echte Überraschung liefern die Märkte in Mittel- und Osteuropa. Tschechien (+53,4 %), Polen (+48,4 %) und Ungarn (+46,7 %) dominieren die globalen Aktiengewinne 2025. Vor allem Polen überzeugt mit stabilem Wirtschaftswachstum von 3 bis 6 % jährlich über die letzten Jahre. Hinzu kommen hohe Dividendenrenditen von 5 bis 10 % und niedrige Bewertungsmultiplikatoren – ein Paradies für Value-Investoren.

⚙️ Zyklische Sektoren profitieren weiter von der Konjunkturerholung: Finanzwerte stiegen um 35 %, Versorger um 15 %. Dagegen stehen defensive Branchen wie Konsumgüter oder Gesundheit vor strukturellen Problemen. Ein Beispiel: Der STOXX Global Consumer Goods Index liegt 2025 bei –6,7 %, getrieben von veränderten Konsumtrends und Innovationsschwächen in den Pipelines.

🇪🇺 Trotz der Rally handeln europäische Aktien mit einem Abschlag von 35 % gegenüber US-Titeln. Das klingt attraktiv – aber Risiken bleiben. Die EU hat allein zwischen 2019 und 2024 über 13.000 neue Vorschriften erlassen. Über 60 % der Unternehmen sehen darin ein Investitionshemmnis. Während die USA als homogener Binnenmarkt agieren, kämpft Europa mit Fragmentierung, Bürokratie und Wettbewerbsnachteilen.

⚠️ Rund 30 % der STOXX-600-Vermögenswerte liegen in den USA, ein Viertel der Umsätze kommt von dort. Sollte ein Zollkonflikt eskalieren, könnten die Folgen massiv sein: Simulationen zeigen, dass EU-Exporte in die USA im Extremfall halbiert würden. Deutschlands BIP könnte langfristig um 0,33 % schrumpfen.

 Merke: Die Chancen überwiegen womöglich – günstige Bewertungen, solide Fundamentaldaten und fiskalische Impulse sprechen für europäische Aktien. Aber Du solltest vielleicht selektiv vorgehen: Unternehmen mit starker Heimatbasis und geringer US-Abhängigkeit sind aktuell die spannendsten Kandidaten. Europa bietet eine seltene Gelegenheit – aber nur, wenn Politik und Unternehmen die strukturellen Hausaufgaben erledigen.

Hidden Champions

🌍 Europäische Nischenaktien, die Du jetzt kennen solltest

Europa ist nicht nur Heimat der großen Bluechips wie Siemens, SAP oder LVMH. Im Schatten der bekannten Namen tummeln sich zahlreiche Spezialisten, die in ihren Märkten führend sind – oft mit beeindruckenden Wachstumszahlen, stabilen Margen und innovativen Geschäftsmodellen. Heute schauen wir auf vier solcher Unternehmen aus Deutschland und Österreich, die zeigen, dass spannende Investmentstorys manchmal dort entstehen, wo man sie am wenigsten erwartet.

🚇 SMT Scharf – Transportlösungen tief unter der Erde

Die SMT Scharf AG aus Hamm ist weltweit führend im Bereich Transportsysteme für den Untertagebau und Tunnelbau. Mit über 80 Jahren Erfahrung entwickelt das Unternehmen Einschienenbahnen und Duorail-Fahrzeuge, die sich durch besondere Sicherheit und Zuverlässigkeit auszeichnen.

Ein entscheidender Vorteil liegt in der Wiederkehr der Umsätze: Rund die Hälfte des Gesamtumsatzes stammt aus Ersatzteilen und Wartungsdienstleistungen – ein stabiler Cashflow, auch in schwächeren Konjunkturphasen.

Strategisch spannend ist der Einstieg der chinesischen Yankuang Energy Group, die inzwischen 52,66 % der Anteile hält. Damit bekommt SMT Scharf Zugang zu neuen Märkten und Kapital für die Ausweitung in Tunnellogistik jenseits des Kohlebergbaus.

Finanziell überzeugt die Gesellschaft mit einer Bruttomarge von 43,46 % und einem Umsatzwachstum von beeindruckenden 67 %. Allerdings musste das Management im August 2025 die Prognosen senken – ein Hinweis auf die Volatilität des Bergbausektors.

💻 B+S Banksysteme – das unsichtbare Rückgrat des Bankings

Bankgeschäfte ohne B+S Banksysteme? Kaum denkbar. Das Unternehmen ist seit über 40 Jahren ein Marktführer im Electronic Banking und verarbeitet täglich über 25 Millionen Transaktionen – bei 100 % Verfügbarkeit. Kunden reichen von Sparkassen bis zu Fintechs.

Die Firma bezeichnet sich selbst als „Fintech seit 35 Jahren“ – und tatsächlich: Schon lange, bevor der Begriff modern wurde, setzte B+S auf digitale Bankinglösungen. Heute entwickelt das Unternehmen plattformübergreifend Software und erstellt jedes Jahr über 300 Millionen Zeilen Code.

Auch finanziell ist die Firma ein kleines Juwel: Mit einer einer Free-Cashflow-Marge von knapp 10 % und einem Umsatzwachstum von 8,77 % ist B+S hochprofitabel. Der Nettogewinn hat sich 2024 sogar verdreifacht.

☁️ Fabasoft – Europas Cloud-Pionier

Cloud, Compliance und künstliche Intelligenz – bei der Fabasoft AG aus Linz dreht sich alles um die sichere Verwaltung von Dokumenten. Das Unternehmen ist weltweit der einzige Anbieter mit einer MoReq2-Zertifizierung, dem EU-Standard für elektronische Aktenführung.

Die Plattform Fabasphere kombiniert Cloud-Sicherheit mit KI-Funktionalitäten: automatische Klassifizierung, semantische Auswertung und sogar die Möglichkeit, mit Dokumenten in natürlicher Sprache zu interagieren.

Besonders bemerkenswert: Fabasoft investiert überdurchschnittlich stark in Forschung und Entwicklung – ganze 30,7 % des Umsatzes fließen in Innovationen. Damit liegt man weit vor der Konkurrenz.

Die Kennzahlen sind beeindruckend: Eine Bruttomarge von 94 %, eine Eigenkapitalrendite von 26 % und ein Umsatzwachstum von 7,3 % im Geschäftsjahr 2024/25 sprechen eine klare Sprache.

MPC Capital – Spezialist für Sachwerte und Infrastruktur

Die Hamburger MPC Münchmeyer Petersen Capital AG ist ein Asset-Manager mit Schwerpunkt auf maritime und Energie-Infrastrukturprojekte. Über 5,1 Mrd. Euro an Assets werden derzeit verwaltet.

Das Geschäftsmodell ist klar auf institutionelle Kunden ausgerichtet: Jährlich sollen bis zu 1 Mrd. Euro an neuen Assets angebunden werden. Besonders attraktiv ist die Spezialisierung – von Container- bis Tankschiffen verfügt MPC über tiefes Know-how.

Nach einer strategischen Neuausrichtung liegt der Fokus voll auf Maritime & Energy Infrastructure. Immobilien wurden abgestoßen, stattdessen kaufte MPC Firmen wie Zeaborn oder BestShip hinzu, um die Servicesparte auszubauen.

Die Finanzkennzahlen erscheinen recht stark: Mit einer Bruttomarge von 90,68 %, einer Free-Cashflow-Marge von 34 % und einem Umsatzwachstum von 13 % zeigt sich das Unternehmen hochprofitabel.

🎯 Merke: All diese Unternehmen zeigen, wie vielfältig die europäische Börsenlandschaft ist. SMT Scharf punktet mit Nischen-Technologie im Bergbau. B+S Banksysteme bildet das Rückgrat des elektronischen Zahlungsverkehrs, Fabasoft steht für sichere Cloud-Lösungen mit KI-Power, und MPC Capital profitiert von globalen Infrastrukturtrends.

Die Gemeinsamkeit? Sie alle verfügen über Burggräben in hoch spezialisierten Märkten, starke Margen und oft überraschend hohe Profitabilität. Gleichzeitig sind es Titel mit begrenzter Größe – was Chancen, aber auch Risiken erhöht.

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