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🛠️ Du liebst ETFs? Dann solltest Du wissen, was William Thorndike über Buybacks denkt

Guten Morgen ,

was haben die Unternehmer Henry Singleton, Tom Murphy und John Malone gemeinsam? Sie spielten Börse wie Schach – mit klarem Plan, radikaler Disziplin und einem heiligen Gral: dem Free Cashflow pro Aktie. Ergebnis? Aus 10.000 Dollar wurden in 25 Jahren 1,5 Mio. Dollar – ganz ohne Tech-Hype.

📊 In dieser Ausgabe zeigen wir Dir, wie Du Dir genau diesen Outsider-Stil ins Depot holen kannst. Ob über Einzelaktien oder lieber per ETF. Auf Zero findest Du dafür viele spannende Chancen.

💸 Dein Vorteil: Alle vorgestellten Titel setzen auf Kapitaldisziplin statt Wachstum um jeden Preis. Kapitalrenditen über 20 %, Aktienrückkäufe im Milliardenbereich, schlanke Holding-Strukturen – genau das, was der Analyst William Thorndike „das kostenlose Mittagessen an der Börse“ nennt.

🚀 Wenn Du also keine Lust mehr auf überbewertete Märchenaktien hast, sondern lieber wie ein Kapitalarchitekt investieren willst – hier kommt Dein Fahrplan. Ganz ohne Drama, dafür mit Substanz. Viel Erfolg!

Diese Kennzahl zeigt, wie viele Aktien an der Wall Street steigen im Vergleich zu denen, die fallen – je niedriger der Wert, desto größer die Angst am Markt.

Übersicht

🟢🔴 Tops und Flops

🟢 Apple: Kurs ⬆️

🟢 Nike: Kurs ⬆️

🟢 Taiwan Semiconductor: Kurs ⬆️

🔴 Pfizer: Kurs ⬇️

🔴 Merck & Co: Kurs ⬇️

🔴 Novo Nordisk: Kurs ⬇️

Strategie-Check

⚡ EBITDA, Aktienrückkäufe und Kapitalrenditen: Das Erfolgsrezept der stillen Großmeister

🌪️ Die Wall Street feiert Quartalsrekorde, doch die wirklich spektakulären Kurven entstehen leise im Hintergrund – dort, wo Chefs wie Tom Murphy oder Henry Singleton Kapital lenken wie Schachgroßmeister. Acht dieser „Outsiders“ haben laut William Thorndike den S&P 500 um das 20-Fache geschlagen und aus 10.000 Dollar binnen 25 Jahren im Schnitt 1,5 Mio. Dollar gemacht.

💡 Ihr Geheimnis: Sie steuerten ihr Cash wie Hedgefonds-Manager, nicht wie klassische Unternehmer. Statt Dividenden zu zahlen, kauften sie eigene Aktien zurück, jagten Schnäppchen-Übernahmen und warfen Low-Performer aus dem Portfolio.

📏 Eine wichtige Kennzahl ist der Free Cashflow pro Aktie – nicht Umsatz, nicht Gewinn.

📊 Beweis in Zahlen: Henry Singleton senkte Teledynes Aktienzahl um 90 % – der Gewinn je Aktie stieg um den Faktor 40. Tom Murphy machte Capital Cities so schlank, dass bei 40.000 Mitarbeitern nur 50 Leute in der Zentrale saßen. John Malone hebelte Schulden aus und verkaufte Tele-Communications später für 48 Mrd. Dollar an AT&T.

🔎 Was bringt Dir das heute? Wir suchen Firmen, die Outsider-Gene im Blut haben: hohe Kapitalrenditen (ROIC) über 20 %, Buyback-hungrig und dezentral geführt. Aktuelle Treffer: Apple (ROIC 33 %), Visa (Nettomarge 55 %), Domino’s (70 % ROIC), Texas Pacific Land (89 % ROIC) und NVR (77 % ROIC).

🛠️ Wie misst man Outsider-Qualität? Drei Schnell-Filter:

  1. 10-Jahres-ROIC > 20 %

  2. Rückkaufrendite > 5 %

  3. Verwaltungskostenquote < 5 % des Umsatzes

🏎️ Apple erfüllt alle drei Regeln: 110 Mrd. Dollar Rückkäufe 2024, Overhead-Kosten < 5 %, Free Cash Flow 108,8 Mrd. Dollar. Domino’s halbiert die Kapitalbindung via Franchise und hat seit 2018 rund 30 % der Aktien eingezogen. Und 👉Texas Pacific Land zahlt keine Dividende, kauft aber eigene Aktien – die Free Cashflow-Marge liegt hier bei starken 65 %.

🧲 Warum Aktienrückkäufe so mächtig sind: Bei konstantem Gewinn lassen 10 % weniger Aktien den Gewinn je Aktie (EPS) um 10 % springen. Kapitalallokation wirkt also wie ein Hebel ohne operatives Risiko – genau das nutzten Singleton & Co. jahrzehntelang aus.

🔍 Fallstudie Visa: 12,4 Mrd. Dollar Rückkäufe 2024, ROIC stabil bei 30 %, Dividendenrendite 0,8 %. Seit 2013 kletterte der Aktienkurs um 779 %, während der Umsatz „nur“ um 120 % wuchs – der Rest kam aus Buyback-Hebeln.

🚀 NVR Inc. zeigt Outsider-Disziplin im brutal zyklischen Hausbau. Das Unternehmen kauft Land nur per Option, hält Schulden klein und trimmt das Kapitalrisiko gegen null. Die Folge: Aktienzahl -40 % in zehn Jahren, Kurs +421 %.

Fonds

📦 ETFs statt Einzelaktien: So investierst Du wie ein Outsider – nur entspannter

📦 Doch Einzeltitel benötigen starke Nerven. Wer lieber streut, setzt auf ETFs, die die Outsider-Strategie nachbilden.

Der 👉Amundi S&P 500 Buyback UCITS ETF EUR bietet Anlegern Zugang zu den 100 Aktien im S&P 500 mit den höchsten Rückkaufquoten der letzten 12 Monate. Die Auswahl erfolgt auf Basis der Buyback Ratio – dem Verhältnis von Rückkaufvolumen zur Marktkapitalisierung. Der ETF wurde im Januar 2015 aufgelegt, wird synthetisch via Unfunded Swap abgebildet und schüttet nicht aus, sondern thesauriert automatisch – ideal für langfristige Zinseszinseffekte.

Mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,15 % p.a. zählt der ETF zu den günstigsten seiner Art. Das Fondsvolumen liegt aktuell bei fast 74 Mio. Euro. Die Performance überzeugt: Die 5-Jahres-Wertentwicklung liegt bei rund +110 % Der ETF zeigt dabei eine moderate bis hohe Volatilität (bis 19,8 %), bei einem historischen Maximalverlust von 42,3 %.

Die größten Positionen umfassen u. a. T-Mobile US, Cigna, Altria und AutoZone. Tech-Giganten wie Apple oder Microsoft fehlen hier – ein Plus für Anleger, die den MSCI World ergänzen wollen.

Dank sektoral breiter Streuung, günstiger Gebühren und konsequenter Buyback-Fokussierung eignet sich der ETF als renditestarke Beimischung für Qualitätsbewusste mit langfristigem Horizont.

🔄 Noch fokussierter: Der 👉Invesco Global Buyback Achievers UCITS ETF investiert weltweit in Unternehmen, die in den vergangenen zwölf Monaten mindestens 5 % ihrer Aktien zurückgekauft haben – ein klares Zeichen für Kapitaldisziplin. Der zugrunde liegende NASDAQ Global Buyback Achievers Index kombiniert US- und internationale Titel mit soliden Rückkaufquoten. Der ETF wurde 2014 aufgelegt, wird physisch repliziert und schüttet vierteljährlich Dividenden aus (Rendite aktuell ca. 1,9 %). Die Gesamtkostenquote liegt bei wettbewerbsfähigen 0,39 % p.a.

Das Fondsvolumen beträgt rund 76 Mio. Dollar, das Portfolio umfasst 301 Positionen. Die größten Anteile halten SAP, Wells Fargo, Alibaba, Shell und HSBC – auffällig: die „Magnificent Seven“ fehlen, was dem ETF eine antizyklische Note in stark wachstumsorientierten Depots verleiht. Die 5-Jahres-Performance liegt bei +99,6 %, was einer jährlichen Rendite von ca. +18 % entspricht. Die Volatilität ist moderat (ca. 12 bis 16 %), der maximale Drawdown über fünf Jahre liegt bei -25,3 %.

🌍 Global denken? Der 👉iShares Edge MSCI World Quality Factor UCITS ETF bietet Zugang zu rund 300 Qualitätsaktien aus 23 entwickelten Märkten. Er filtert Unternehmen mit hoher Eigenkapitalrendite, niedriger Verschuldung und stabilem Gewinnwachstum – die typischen Merkmale finanzstarker Firmen. Mit über 3,9 Mrd. Dollar Fondsvolumen zählt er zu den etablierten Faktor-ETFs Europas. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei konkurrenzfähigen 0,3 % jährlich. Als thesaurierender Fonds reinvestiert er Erträge automatisch, was ihn für langfristig orientierte Anleger besonders attraktiv macht.

Der zugrunde liegende Index – der sektorneutral konstruierte MSCI World Quality – verhindert Übergewichtungen einzelner Branchen. Dennoch dominieren Technologietitel wie Apple, Microsoft, NVIDIA und Visa, die gemeinsam über 20 % des Portfolios ausmachen. Die Ländergewichtung zeigt eine starke USA-Präsenz mit rund 69 %. Die Fünf-Jahres-Performance liegt bei +85 % mit einer Sharpe Ratio von 0,67 – ein überzeugendes Ergebnis im Vergleich zum breiten Markt.

Der ETF eignet sich womöglich als langfristiger Kernbaustein für Anleger, die die Qualität über reines Marktwachstum stellen. Durch seine risikoadjustierte Ausrichtung kann er besonders in volatilen Börsenphasen Stabilität ins Depot bringen.

Unterm Strich

📚 Ob Aktie oder ETF – Outsider-Prinzipien sind zeitlos

Vergiss Quartals-Hypes und Börsen-Buzzwords – wer langfristig außergewöhnliche Renditen erzielen will, sollte sich vielleicht eher von den „Outsiders“ inspirieren lassen. Denn während andere ihre Gewinne feiern, optimieren Kapitalarchitekten wie Henry Singleton oder Tom Murphy im Hintergrund die Struktur – mit klarer Kante: Aktienrückkäufe, rigorose Kostenkontrolle und ein fast stoischer Fokus auf den Free Cashflow pro Aktie.

Und heute? Genau diese DNA findest Du wieder – bei Apple, Visa, Domino’s, Texas Pacific Land oder NVR. Sie alle erfüllen die drei Outsider-Gebote: hoher ROIC, kontinuierliche Rückkäufe, dezentrale Organisation.

💡 Du willst investieren wie ein Outsider – aber ohne das Nervenflattern bei Einzelaktien? Dann liefern Dir ETFs wie der Amundi S&P 500 Buyback, der Invesco Global Buyback Achievers oder der iShares MSCI World Quality Factor eine entspannte Alternative mit Fokus auf Kapitaldisziplin.

😎 Ob Du lieber die präzise Einzeltitelstrategie fährst oder per ETF auf Buyback-Power und Qualitätsaktien setzt – am Ende zählt, dass Du Deine Kapitalallokation nicht als Randthema abtust, sondern als Hebel begreifst. Denn wie William Thorndike es auf den Punkt bringt: „Kapitalallokation ist das einzige kostenlose Mittagessen an der Börse.“

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Erstellung und Verbreitung: Dieser Beitrag wurde von einem Redakteur der Finanzen.net GmbH, Gartenstraße 67, 76135 Karlsruhe, erstellt. Wir, die Finanzen.net Zero GmbH, haben diesen Beitrag unverändert in diesem Mailing übernommen. Die Finanzen.net GmbH hat uns zugesichert, dass dieser Beitrag mit größter Sorgfalt erstellt und zuvor keinem anderen Empfängerkreis zugänglich gemacht worden ist.

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