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🔍 Du bist kein Buffett – aber vielleicht bist Du zur richtigen Zeit am besten Ort

Guten Morgen ,
während Du den ersten Kaffee schlürfst, sortiert sich die Börsenwelt neu – mit großen Namen, kleinen Zeichen der Unsicherheit und einer Ära, die langsam zu Ende geht. Heute dreht sich vieles um Zölle, Tech-Giganten und den bevorstehenden Abschied einer Investmentlegende.
📉 Apple rechnet im laufenden Quartal mit einem Zolleffekt von satten 900 Mio. Dollar. Und auch Tesla, Meta und Amazon geben sich plötzlich wortkarg, wenn es um konkrete Prognosen in Zeiten des Handelsstreits geht. Analysten sprechen schon von einer „Zoll-Tarnkappe“, unter der sich selbst Big Tech kaum noch orientieren kann.
📦 Klar ist: Die Werbe-Einnahmen von Alphabet und Meta bröckeln – vorwiegend aus Asien. Und während Techies wie Microsoft weiter glänzen, scheinen Konsumgiganten ins Grübeln zu kommen. Die Devise lautet: abwarten, durchhalten, optimieren.
🧠 Warren Buffett tritt bald ab – und mit ihm endet eine Ära! Nicht nur für Anleger, sondern auch für Omaha: 22 Mio. US-Dollar spült das jährliche Aktionärstreffen in die Stadtkasse. Ein Mann mit T-Bone-Steak-Vorliebe und Milliardenportfolio, der sich nie ein Denkmal bauen ließ – aber eines verdient hätte.
📊 Also: Die Märkte wirken stabil – aber unter der Oberfläche brodelt es. Und inmitten globaler Unsicherheit bleibt uns der nüchterne Buffett-Rat: Investiere in das, was Du verstehst!

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt – von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100).
Übersicht
🟢🔴 Tops und Flops
🟢 SAP: Management stabil ⬆️ 🟢 ExxonMobil: Umsatz ➡️ 🟢 Chevron: Ausblick ➡️ 🟢 Hess Corp.: Gewinn ⬆️ 🟢 EOG Resources: Gewinn ⬆️ | 🔴 Hapag-Lloyd: Umsatz ⬇️ |
US-Krise
🌍 Jetzt umschichten? Aktien und Fonds für die große Rotation
🌊 Kapital kennt keine Heimat. Während politische Unsicherheit und Bewertungsniveaus in den USA zunehmen, fließt immer mehr Kapital nach Europa und Asien. US-Aktienfonds verzeichnen massive Abflüsse – im April allein über 4,5 Mrd. US-Dollar.
📉 US-Aktien erscheinen aktuell recht teuer. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 liegt aktuell bei 26 – historisch hoch. Zum Vergleich: Der STOXX Europe 600 liegt bei nur 14, der chinesische CSI 300 bei 15. Daraus ergeben sich ein paar Chancen an der Börse:
🛍️ Der chinesische Tech-Riese Alibaba wächst wieder: Im letzten Quartal stieg der Umsatz um 7,6 % auf 38,5 Mrd. US-Dollar, der Nettogewinn sogar um 233 % auf 6,7 Mrd. US-Dollar. Besonders spannend: Das Cloud-Segment legte um 13 % zu – ein Schlüsselmarkt, da Europa zunehmend auf chinesische Anbieter ausweicht.
⚠️ Risiken? Ganz klar: politische Eingriffe in China bleiben ein Thema. Dennoch ist das KGV mit nur 8,4 ziemlich günstig – und die Gewinnschätzungen für 2025 wurden gerade erst um 11,5 % nach oben korrigiert.
🚗 BYD, das „chinesische Tesla“ wächst rasant. Im ersten Quartal 2025 setzte BYD rund eine Million Fahrzeuge ab (+60 % YoY), der Nettogewinn stieg um 100 % auf 1,26 Mrd. US-Dollar. Und während Tesla 13 % weniger Autos verkaufte, ist BYD in Europa längst auf Expansionskurs.
⚡ Der Unterschied liegt im Preis. Tesla wird mit einem KGV von 130 gehandelt – BYD nur mit 23. Mit über 800.000 Exporten im Jahr ist BYD mittlerweile die am schnellsten wachsende Automarke im Vereinigten Königreich.
✈️ Flugtaxis statt Uber? Vertical Aerospace entwickelt emissionsfreie eVTOL-Fluggeräte für den urbanen Kurzstreckenverkehr. Die Marktkapitalisierung ist in vier Jahren von 12 Mio. auf über 340 Mio. US-Dollar gestiegen – das entspricht einem Wachstum von 2.600 %.
🧨 Aber Vorsicht: Vertical ist hochspekulativ. Die Technologie hat Potenzial, aber der Weg zur Marktreife ist steinig – der Kurs ist aktuell 97 % unter Allzeithoch.
Oder Du versuchst es mit ein paar ETFs: Der Invesco STOXX Europe 600 ETF etwa bildet 600 europäische Unternehmen ab und bietet Dir breite Streuung zu geringen Kosten (TER: 0,19 %). Mit dem Bewertungsabschlag gegenüber den USA und steigenden Kapitalzuflüssen (Q1: +100 Mrd. US-Dollar) könnte Europa vor einem Comeback stehen.
🛡️ Der WisdomTree Europe Defence ETF profitiert vom geopolitischen Wandel. Die EU könnte ihre Verteidigungsausgaben auf 3 % des BIP erhöhen – das wären zusätzliche 200 Mrd. US-Dollar jährlich. Allein im ersten Quartal flossen über 4,1 Mrd. US-Dollar in solche passive europäische Verteidigungsfonds.
Edelmetall
🥇 Goldgräberstimmung im Depot? Der VanEck Gold Miners ETF im Check
🌍 Gold bleibt gefragt – und Minen profitieren gleich doppelt! Mit dem VanEck Gold Miners ETF sicherst Du Dir ein breit gestreutes Paket führender Goldminenbetreiber aus aller Welt. Besonders attraktiv ist die Hebelwirkung: Steigt der Goldpreis, explodieren oft auch die Gewinne der Produzenten.
📈 Die Zahlen sprechen für sich: Seit Jahresbeginn 2025 hat der ETF um satte +24,25 % zugelegt. Auf 5-Jahres-Sicht steht sogar ein Plus von rund +46 % – bei einer Gesamtrendite seit Auflage von beachtlichen +157 %.
🧮 Aber Achtung: Volatilität ist der Preis für diese Chancen. Die Schwankungsbreite lag zuletzt bei fast 29 % jährlich – das bedeutet: hohe Ausschläge nach oben, aber eben auch nach unten. Der maximale Verlust in den vergangenen fünf Jahren lag bei -43,16 %.
🏗️ Was steckt drin? Die größten Positionen sind Newmont (11,88 %), Agnico Eagle (11,84 %) und Wheaton Precious Metals (7,59 %). Die Top 10 machen zusammen rund 64 % des Portfolios aus – das bringt Fokus, aber auch Klumpenrisiken.
🇨🇦 Nordamerika dominiert das ETF-Depot! Knapp 60 % der enthaltenen Minenfirmen stammen aus Kanada und den USA, dazu kommen Unternehmen aus Südafrika, Australien und China. Damit profitierst Du von globalen Fördergebieten, bist aber auch politischen Risiken ausgesetzt.
🔧 Wie funktioniert dieser ETF aus technischer Sicht? Er bildet den NYSE Arca Gold Miners Index vollständig physisch nach – also keine Derivate, sondern echte Aktien. 0,53 % beträgt die Gesamtkostenquote (TER). Ausschüttungen gibt es nicht. Der ETF thesauriert, das heißt: Alle Erträge werden automatisch reinvestiert. Das erhöht langfristig den Zinseszinseffekt – vor allem in einem Sparplan.
🚨 Achtung: Fällt der Goldpreis, reagieren Goldminenaktien oft übertrieben stark. Zusätzlich kommen Währungsrisiken hinzu – der ETF ist in Dollar notiert, eine Absicherung gibt es nicht. Und auch operative Risiken sind real: Produktionsausfälle, Umweltauflagen oder politische Spannungen in Förderländern können einzelne Minen hart treffen. Diese Risiken schlagen sich dann im ETF-Kurs nieder – auch wenn Du nicht direkt in einzelne Aktien investiert bist.
📌 Merke: Der VanEck Gold Miners ETF ist vielleicht nichts für schwache Nerven – aber wohl dann besonders spannend, wenn Du nach einer Beimischung suchst, die von Goldpreisanstiegen profitiert. Denk daran: Es handelt sich um eine Sektorwette mit Schwung – also nicht das gesamte Depot auf die Goldwaage legen.
Adieu, Warren
🧠 Warum Du nie wie Buffett sein wirst – und das auch nicht musst
🧠 Schon mit 11 Jahren kaufte Warren Buffett seine erste Aktie. Während andere Kinder spielten, las er Bilanzen auf Parkbänken. Über 100.000 Geschäftsberichte hat er in seinem Leben durchgeackert – und konnte sich Inhalte jahrzehntealter Bücher nahezu wortwörtlich merken. Jetzt, mit 94 Jahren, kündigt das Orakel von Omaha seinen Rücktritt als CEO von Berkshire Hathaway an – und mit ihm endet eine Ära, wie sie die Börse wohl nie wieder sehen wird.
📚 Warren Buffett hatte einen Wissensvorsprung wie ein menschliches KI-Modell. Wenn Du heute ein Unternehmen wie Alphabet oder Amazon analysierst, hast Du mit Künstlicher Intelligenz vielleicht ähnliche Datenpower – aber eben nicht Buffetts jahrzehntelange Erfahrung.
🕰️ Wichtig: Buffett lebte zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Wäre Buffett 1880 in Nebraska geboren, hätte er wohl in Vieh investiert. Wäre er 1930 in Sibirien aufgewachsen, hätte er Züge beladen. Stattdessen traf er auf Benjamin Graham, den Urvater der Fundamentalanalyse – und setzte seine Lehren konsequent um.
🐟 Buffett fischte, wo sonst keiner fischte. Er investierte früh in winzige Firmen wie Sanborn Map oder Dempster Mill – Aktien, die so illiquide waren, dass sie kaum jemand bemerkte. Seine Beteiligung an Dempster machte phasenweise 21 % seines Portfolios aus!
📊 Seine Renditen waren unfassbar – und konstant! Von 1957 bis 1968 erzielte er durchschnittlich 25,3 % Rendite pro Jahr. Der S&P 500 schaffte im selben Zeitraum gerade einmal 10,5 %. Über 60 Jahre hinweg erzielte Berkshire Hathaway im Schnitt 19,9 % jährlich – das ist nicht Glück, das ist System.
🏗️ Seine Holding Berkshire Hathaway ist kein Fonds, kein ETF, kein klassisches Vehikel. Keine Managementgebühren, keine Performance-Kicks – dafür über 330 Mrd. US-Dollar Cash, Anteile an Giganten wie Coca-Cola oder American Express. Die meisten Fondsmanager müssen kaufen, wenn viel Geld hineinkommt – meist in Boomphasen – und verkaufen, wenn es crasht. Buffett dagegen konnte antizyklisch investieren. Sein Modell verhinderte genau diesen prozyklischen Zwang.
🪙 Was kannst Du daraus lernen? Schau Dir Unternehmen an, die langfristig denken und unabhängig agieren. Neben Berkshire zählen dazu zum Beispiel auch Apple, Union Pacific oder Moody’s. Es wird nie wieder einen zweiten Warren Buffett geben – aber Du kannst Dir sein Prinzip abschauen: langfristig denken, unabhängig bleiben, gegen den Strom investieren.
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