⚙️ Chips, China, Chaos? – Warum Applied Materials jetzt zum Stresstest wird

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👉Applied Materials ist einer der stillen Giganten der Chipindustrie. Das Unternehmen liefert die Maschinen, mit denen moderne Halbleiter überhaupt erst entstehen – vom Auftragen feinster Materialschichten bis zum präzisen Ätzen der Strukturen. Mit einem Marktanteil von über 30 % zählt es zu den entscheidenden Playern im globalen Halbleiter-Equipment.

⚙️ Besonders stark ist Applied Materials in der sogenannten Deposition, also dem Abscheiden von Schichten, und in der Integration ganzer Prozessketten über das eigene IMS-System. Diese Kombination aus Technologiebreite und Effizienz verschafft dem Konzern einen klaren Wettbewerbsvorteil gegenüber Lam Research und Tokyo Electron.

📈 Trotz geopolitischer Risiken – etwa durch Exportregeln gegenüber China – bleibt die Nachfrage nach Chips für KI und 3D-Speicher hoch. Genau hier liegt das Potenzial: Wenn der Investitionszyklus 2025/26 anzieht, könnte das Unternehmen zu den größten Profiteuren gehören. Wir schauen uns heute Details und Peers an. Viel Spaß!

tl;dr

😍 Diese Unternehmen zeigen wir Dir heute

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💻 Intel

🤖 Teradyne

🧴 Entegris

Diese Kennzahl misst, ob der S&P 500 über oder unter seinem Durchschnitt der letzten 125 Handelstage liegt – liegt er darüber, signalisiert das Optimismus. Quelle: CNN

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⚙️ Chip-Maschinenriese mit Risiko: Wie Applied Materials zwischen China und KI balanciert

💾 Applied Materials ist einer der wichtigsten Ausrüster der Halbleiterbranche. In den entscheidenden Schritten der Chipfertigung – dem Auftragen dünner Materialschichten („Deposition“) und dem anschließenden Ätzen („Etch“) – hält das Unternehmen fast ein Drittel des Weltmarktes. Besonders stark ist das Unternehmen beim Beschichten und bringt es dort auf 44 % Marktanteil. Beim Ätzen liegt man mit 14 % hinter Lam Research und Tokyo Electron.

⚙️ Der große Vorteil von Applied Materials ist die Produktvielfalt. Kein anderer Hersteller deckt so viele Prozessschritte ab – vom Polieren über das Einschießen von Ionen bis hin zur Mess- und Prüftechnik. Mit seinem „Integrated Materials Solutions“-System kombiniert Applied Materials mehrere Arbeitsschritte in einem einzigen Vakuumprozess. Das spart Zeit, reduziert Fehler und erhöht die Ausbeute. Gleichzeitig steuert das Unternehmen seine Anlagen mit einer KI-Plattform, die Daten in Echtzeit auswertet und Prozesse automatisch anpasst.

📈 Drei technologische Trends treiben das Wachstum:

  1. Neue Transistorstrukturen wie Gate-all-around erfordern mehr Präzision und zusätzliche Fertigungsschritte.

  2. Der Ausbau von 3D-Speicherchips mit hunderten Schichten erhöht die Nachfrage nach zuverlässiger Beschichtung und Ätzung.

  3. Hochgeschwindigkeitsspeicher für Künstliche Intelligenz (High Bandwidth Memory) benötigt spezialisierte Anlagen – ein Feld, in dem Applied Materials direkt profitiert.

🏭 Hinzu kommt ein neuer Investitionszyklus in der Chipindustrie. Marktführer wie TSMC planen für 2025 wieder deutlich höhere Ausgaben für neue Anlagen. Für 2026 erwarten Analysten einen robusten Markt, gestützt durch die Nachfrage nach Chips für KI, Speicher und Logik. Zudem stabilisiert das Servicegeschäft von Applied Materials – rund ein Viertel des Umsatzes – die Gewinne in schwächeren Jahren.

💰 Operativ liefert das Unternehmen starke Zahlen: 7,3 Mrd. Dollar Umsatz im letzten Quartal, knapp 49 % Bruttomarge und über 30 % operative Marge. Rund 12 % des Umsatzes fließen in Forschung und Entwicklung – ein ungewöhnlich hoher Wert in dieser Branche. Diese Investitionen fließen in neue Produktionssysteme für die nächste Chipgeneration.

🔍 Eine aktuelle Analysteneinschätzung sieht auf Basis der Gewinnentwicklung und des erwarteten Marktwachstums ein Aufwärtspotenzial von gut 20 %.

⚠️ Allerdings bleibt die starke Abhängigkeit von China ein Unsicherheitsfaktor. Rund 37 % des Umsatzes stammen aus dem Land, und neue Exportbeschränkungen der US-Regierung könnten 2026 Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe kosten. Hinzu kommt wachsende Konkurrenz aus China selbst – Hersteller wie NAURA oder AMEC holen technologisch auf.

🔧 Auch im Bereich Ätzen muss 👉Applied Materials aufholen: Hier dominiert Lam Research mit besseren Prozessen und jahrelangem Vorsprung. Zudem bleibt die Branche trotz KI-Boom zyklisch – besonders Speicherhersteller reagieren empfindlich auf Nachfrageschwankungen.

💡 Fazit: Applied Materials kombiniert technologische Stärke mit einer breiten Produktbasis und ist bestens positioniert, um vom KI-getriebenen Investitionsboom zu profitieren. Doch politische Risiken und neue Wettbewerber könnten kurzfristig für Gegenwind sorgen. Wer die Aktie beobachtet, sollte deshalb nicht nur auf den nächsten Großauftrag schauen, sondern auch auf Exportregeln, Investitionspläne der großen Chipkunden und den technologischen Fortschritt im Vergleich zu Lam Research.

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🧪 Im Kontext: Wo die Konkurrenz glänzt – und wo sie kämpft

💾 Du schaust auf Applied Materials – und fragst Dich: Wer sind die wichtigsten Nachbarn im gleichen Ökosystem? Hier sind vier spannende Peers:

🔬 KLA: Die Qualitätskontrolle des Chipzeitalters

KLA baut Maschinen, die Wafer und Fotomasken nach Fehlern absuchen und Maße bis in den Nanometerbereich prüfen. Das Unternehmen ist hier klarer Marktführer. Warum das wichtig ist? Je kleiner und komplexer Chips werden (Stichwort KI, gestapelte Speicher), desto öfter muss gemessen und geprüft werden. KLA profitiert zusätzlich von einem großen Servicegeschäft mit vielen wiederkehrenden Verträgen – das stabilisiert Umsätze auch in schwächeren Jahren. Risiken: hohe Abhängigkeit vom China-Geschäft und die üblichen Auf-und-Ab-Bewegungen der Investitionen der Chipbranche.

⚙️ ASM International: Präzises „Schichtenbauen“ – auch für E-Autos

ASM International liefert Anlagen, die extrem dünne, gleichmäßige Schichten auf Wafer auftragen. Diese „Schichtarbeit“ ist eine Kernstufe in der Chipfertigung. In diesem Teilmarkt ist ASM vorn dabei und erweitert seine Stärke in der sogenannten Epitaxie – grob gesagt: Kristallschichten wachsen lassen, die elektrische Eigenschaften bestimmen. Spannend: Anlagen für Siliziumkarbid, ein Material, das in Elektroautos und Leistungselektronik gefragt ist. Rückenwind kommt von wachsenden Anforderungen an Präzision; Gegenwind droht kurzfristig durch schwächere Bestellungen aus China und eine hohe Bewertung der Aktie.

🤖 Teradyne: Prüfstand für Chips – plus Roboter in der Fabrik

Bevor Chips ausgeliefert werden, müssen sie getestet werden: Funktionieren sie, halten sie die Geschwindigkeit, sind alle Schnittstellen sauber? Teradyne stellt diese Testsysteme her und ist weltweit einer der großen Spieler. KI-Beschleuniger, Radar für Autos, Speicher – überall steigt der Testbedarf. Dazu kommt ein zweites Standbein: kollaborierende Roboterarme und mobile Transportroboter für Fabriken. Das eröffnet zusätzliche Wachstumspfade, bringt aber auch die Aufgabe mit sich, beide Welten gut zu verzahnen. Außerdem bleibt das Testgeschäft konjunkturabhängig.

🧴 Entegris: Die Sauberkeitspolizei der Produktion

Entegris liefert hochreine Chemikalien, Poliermittel, Spezialfilter und sichere Leitungen für Gase und Flüssigkeiten. Ziel: Verunreinigungen fernhalten – denn ein Staubkorn kann eine ganze Wafer-Charge ruinieren. Seit einer großen Übernahme ist das Portfolio besonders breit. Chancen liegen in immer strengeren Reinheitsanforderungen moderner Fertigung und in Materialien für Siliziumkarbid. Risiken sind die Schulden aus der Übernahme, Integrationskosten und Zölle, die auf die Marge drücken können.

💡 Merke: KLA sorgt für Qualität, ASM baut präzise Schichten (inklusive Zukunftsmaterialien), Teradyne prüft die fertigen Chips und Entegris hält die Produktion sauber. Alle vier profitieren von komplexeren Chips für KI und moderne Speicher – mit jeweils eigenen Stärken, aber auch eigenen Baustellen bei China-Geschäft, Konjunktur und Bewertung.

Mit Hebel

🧠 Von Put bis Collar: Praktische Derivate-Taktiken

👉Applied Materials bleibt einer der spannendsten Werte im Halbleitersektor – doch die Aktie schwankt stark. Zwischen China-Risiken, neuen Exportregeln und einem erwarteten Investitionsschub 2026 ist das Umfeld volatil. Genau hier können Derivate helfen, gezielt und kontrolliert zu agieren – mit klar definiertem Risiko.

🟩 Wenn Du glaubst, dass Applied Materials nicht weiter fällt oder leicht steigt, bietet sich ein Bull Put Spread an. Dabei verkaufst Du eine Put-Option (z. B. bei 205 Dollar) und kaufst eine zweite mit niedrigerem Strike (z. B. 200 Dollar). Du kassierst sofort eine Prämie und profitierst, wenn die Aktie über 205 Dollar bleibt. Dein Risiko ist begrenzt – vielleicht spannend, wenn Du keine großen Abstürze erwartest, aber Seitwärtsbewegung für wahrscheinlich hältst.

🟦 Willst Du mit eher geringem Kapitaleinsatz auf steigende Kurse setzen, passt womöglich der Bull Call Spread. Du kaufst einen Call (z. B. 230 Dollar) und finanzierst ihn durch den Verkauf eines Calls mit höherem Strike (250 Dollar). 

🟨 Applied-Materials-Anleger können ihr Depot mit einem Protective Collar absichern: Du hältst die Aktie, kaufst einen Put (z. B. 210 Dollar) und verkaufst gleichzeitig einen Call (z. B. 245 Dollar). Der Put schützt vor größeren Verlusten, der Call finanziert den Schutz. Eine clevere Lösung bei politischer Unsicherheit.

⚙️ Fazit: Egal ob Du vorsichtig, neutral oder optimistisch bist – Applied Materials bietet durch seine Volatilität viele Chancen für strukturierte Derivate-Strategien. Entscheidend sind aber ein definiertes Risikoprofil, ein klarer Plan und rationales Vorgehen.

Long

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