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đ”ïž Burggraben verteidigen: So schuÌtzt Rheinmetall seine Margen

Guten Morgen ,
die Berichtssaison rollt an wie ein GĂŒterzug, doch an den Gleisen klemmt Donald Trumps Zollschranke â deshalb rauscht der Dow im WochenÂverlauf etwas tiefer, wĂ€hrend United Airlines den Piloten gleich zwei Szenarien funkt: Gewinn je Aktie von 13,50 Dollar â oder nur 7 Dollar, falls der Handelskrieg eine Rezession lostritt.
đïž Mehr als hundert S&Pâ500âKonzerne öffnen diese Woche ihre BĂŒcher, trotzdem redet jeder nur ĂŒber Zölle. Nike zittert, weil Vietnam â Herz der SneakerâFertigung â auf Trumps ZollâAbschussrampe steht. Bloomberg schĂ€tzt: FĂŒnf Prozentpunkte Marge in Gefahr, sollte der Deal platzen.
đ Bei Tesla horcht die Wall Street heute auf Elon Musks Wortwahl: Er wetterte schon im MĂ€rz gegen âwirtschaftlichen Selbstmord per Zollâ. Analysten erwarten eine Q1âBruttomarge von nur 15 % â jedes ProzentÂpĂŒnktchen kostet rund 200 Mio. Dollar Gewinn. Ein Hinweis auf Fortschritte bei HandelsÂgesprĂ€chen könnte die Aktie vielleicht deutlich nach oben katapultieren.
đ» Auch TechâGiganten stehen in der Warteschleife: Alphabet liefert Donnerstag Zahlen â CFO Ruth Porat dĂŒrfte Fragen zu Werbeerlösen in China parieren. Die Regierung in Peking verwehrt BehördenkĂ€ufe von WindowsâPCs und IntelâChips; selbst YouTube drohen 125 % VergeltungsÂtarif. Intel fĂŒrchtet AbsatzlĂŒcken, weil 18 heimische CPUs nun die chinesischen Behördenlisten fĂŒllen. CFO David Zinsner rechnet mit 500 Mio. Dollar UmsatzeinbuĂe 2025, falls keine AusnahmeÂgenehmigung kommt. Dagegen glĂ€nzt TSMC mit 60 % Gewinnsprung â CFO Wendell Huang sieht âbisher nullâ Nachfrageeinbruch.
đĄ WĂ€hrend Aktien schwanken, legt der ImmobilienÂmarkt einen FrĂŒhjahrseinbruch hin: D.R. Horton senkt die Prognose, weil HĂ€user lĂ€nger inseriert bleiben und 24 % der VerkĂ€ufer Preise kĂŒrzen. Bei HypothekenÂzinsen von 6,83 % greift jeder Zehnte schon zum Kredit â höchster Anteil seit 2023.
âïž Also: QuartalsÂzahlen sind dieses Mal wohl nur die BegleitÂmusik, der HauptÂact heiĂt HandelsÂpolitik. Wer sich positionieren will, mixt vielleicht QualitĂ€tsÂaktien wie TSMC mit GoldâExposure Ă la Barrick, hĂ€lt Cash trocken und checkt Powells nĂ€chste Rede. Denn wenn der FedâChef doch zum Retter mutiert, willst Du bestimmt nicht als Letzter aufspringen.

Der Fear & Greed Index misst die aktuelle Stimmung am Aktienmarkt â von extremer Angst (0) bis zu gieriger Euphorie (100).
Aktie der Woche
đ Rheinmetall im Höhenflug: Wann endet die Rallye?
đĄïž Du willst wissen, ob sich ein Einstieg bei Rheinmetall jetzt noch lohnt oder ob die Kursparty bereits gelaufen ist? Dann schnall Dich an â wir zerlegen Chancen und Risiken der Aktie in knackige HĂ€ppchen und vergleichen sie mit Rivalen wie BAE Systems, Lockheed Martin, General Dynamics, Northrop Grumman und Leonardo.
đ Die Wachstumsstory beginnt beim Auftragsbestand: Ende 2024 standen mehr als 50 Mrd. Euro in den BĂŒchern, und der Vorstand visiert bis Jahresende mehr als 80 Mrd. Euro an. Das entspricht rund acht bisherigen JahresumsĂ€tzen â PlanungsÂsicherheit pur. Zum Vergleich: BAE Systems meldete zuletzt einen BookâtoâBill von 1,2, das Rheinmetall-Management peilt einen Wert von ĂŒber 3 an.
đ Allein im ersten Quartal 2025 zog Rheinmetall Nominierungen ĂŒber 12 Mrd. Euro an Land â Haupttreiber waren das digitale GefechtsÂleitsystem TaWAN und das Soldatensystem Soldier Systems. TaWAN brachte zudem 500 Mio. Euro Cash als Vorabzahlung; damit lassen sich ProduktionsÂkapazitĂ€ten ohne zusĂ€tzliche Schulden hochfahren.
âïž Operativ lĂ€uft es: 2024 sprang der Umsatz um 35,9 % auf 9,75 Mrd. Euro, wĂ€hrend die operative Marge ein Rekordhoch von 15,2 % erreichte. Northrop Grumman liegt bei knapp 12 %, General Dynamics bei 10 %. Rheinmetall hat also in puncto Effizienz aufgeholt â ein echter Burggraben, wie etwa Morningstar urteilt.
đ° Noch wichtiger als Umsatz ist freier Cashflow â und da legte Rheinmetall um 180 % auf 988 Mio. Euro zu, CashflowâMarge 10,1 %. Bei Lockheed Martin pendelt dieser Wert um 7 %, Leonardo kratzt an 5 %. LiquiditĂ€t ist wichtig auf dem Kapitalmarkt, gerade, wenn Ausbauprojekte wie die litauische 155âmmâFabrik oder das JointâVenture in RumĂ€nien anstehen.
đ Geopolitisch spielt Rheinmetall seine Karten in Europa aus: steigende VerteidigungsÂbudgets, InvestitionsÂoffensive der EUâStaaten, EIBâFinanzierung fĂŒr militĂ€rische Infrastruktur. BAE Systems dominiert GroĂbritannien, aber Rheinmetall gilt als âSicherheitsÂarchitektâ der EU. Das Management sieht deshalb bis 2030 ein Umsatzpotenzial von 30 bis 40 Mrd. Euro â ohne groĂe Akquisitionen.
đïž Risiko Nummer 1: Projektrisiken. GroĂanlagen wie die ArtillerieâFabrik fĂŒr die Ukraine (zwei Jahre Bauzeit) benötigen schnelle Vorkasse und stabile Politik. Scheitern die VorabÂzahlungen, bleibt das Werk erst mal eine PowerPointâSkizze. Vergiss nicht: MunitionsÂproduktion ist kapitalintensiv und hochreguliert.
đ Risiko Nummer 2: Zyklusende? Kritische Stimmen warnen, dass ein Frieden in der Ukraine die RĂŒstungsrallye bremsen könnte. FĂ€llt der AngstÂpremienâTurbo weg, könnten EUâStaaten Verteidigungsziele wieder von 3 % Richtung 2 % BIP stutzen. Dann wĂ€ren ProduktionsÂauslastung und Cashflow unter Druck.
đ Chancenfaktor Technologie: Rheinmetall steckt 330 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung fĂŒr ElektromobilitĂ€t, Sensorsysteme und CyberÂsecurity. Damit differenziert sich der Konzern vom klassischen StahlâundâFeuerÂ-Ansatz vieler Wettbewerber. Beispiel: Gemeinsam mit Lockheed Martin entwickelt man LaserÂabwehrÂsysteme â eine ZukunftsÂtechnik mit hoher Marge.
đ Produktportfolio: Fahrzeugsysteme (LeopardâUpgrades, LynxâSchĂŒtzenpanzer), Waffen/Munition, elektronische Lösungen, Sensorik, AutomotiveâThermomanagement. Die Diversifikation mildert EinbrĂŒche im zivilen MotorenÂgeschĂ€ft, das 30 % Umsatz liefert. Allerdings erwirtschaftet dieser Zweig nur 4 bis 5 % Marge und bleibt ein Bremsklotz.
đ Managementbonus: CEO Armin Papperger lenkt den Konzern seit 2013. Konstanz zahlt sich aus, denn komplexe RĂŒstungsÂprojekte benötigen lange Leitplanken. Seine VergĂŒtung von 4,2 Mio. Euro liegt branchenÂĂŒblich, Performance-abhĂ€ngig und wirkt motivierend, ohne Anlegern die ZornesÂröte ins Gesicht zu treiben.
đïž Branchenvergleich: Neben Rheinmetall zĂ€hlen Thales (Elektronik), Saab (Marinesysteme), Airbus Defence (Raumfahrt) und Textron (Drohnentechnik) zu den Profiteuren der europĂ€ischen AufrĂŒstungsÂwelle. Doch keiner dieser Namen bietet eine derart integrierte Kette von Pulver bis Panzer wie Rheinmetall â das begrĂŒndet einen klaren Burggraben.
đ” Dividendenturbo: im Mai 8,10 Euro je Aktie, Rendite gut 0,8 %. Klingt mager? Nein, weil Rheinmetall parallel das Eigenkapital stĂ€rkt. Die AusschĂŒttungsÂquote bleibt bei 49 %, es bleibt Luft fĂŒr Ăbernahmen â jĂŒngstes Beispiel: NitrozelluloseâProduzent Hagedorn zur Vertiefung der MunitionsâWertschöpfung.
đĄïž Kostenrisiko: Energieâ und RohstoffÂpreise. Stahl, Kupfer und Chemikalien verteuerten sich 2024 zweistellig. Rheinmetall kompensierte das durch Skaleneffekte, doch eine erneute Gaspreisspitze könnte die BruttoÂmarge von aktuell 51,9 % drĂŒcken. BAE Systems hat dank britischer Atomparks gĂŒnstigere Stromtarife â ein Vorteil.
đ Regulatorische Fallstricke: RĂŒstungsgĂŒter unterliegen ExportÂkontrollen. Wenn Berlin Genehmigungen verzögert, schiebt das Einnahmen in kĂŒnftige Quartale. Lockheed Martin kennt das Leid mit USâKongressâFreigaben; auch Rheinmetall ist nicht immun. Gleichzeitig steigt der politische Druck auf ESGâFonds, keine WaffenÂhersteller zu halten.
đŠ SupplyâChainâMoat: Durch vertikale Integration â Eigenproduktion von Pulver, Geschossen, FahrzeugÂhĂŒllen â reduziert Rheinmetall Risiken. Rivalen wie Leonardo kaufen mehr zu und sind abhĂ€ngiger von Zulieferern. Je lĂ€nger Konflikte andauern, desto wertvoller wird die Kontrolle ĂŒber eigene ProduktionsÂmittel.
đșïž Expansion: Werke in Ungarn (Lynx), Australien (Lynx, Radpanzer), und bald USA (XM30âPrototypen). Das Motto âlocal for localâ schĂŒtzt vor Zöllen und politischen Barrieren. Der USâAnteil am Umsatz liegt zwar nur bei 5 %, könnte aber mittels JointâVentures wachsen â ein natĂŒrlicher Hedge gegen EuropaâRisiken.
đ Bilanzielles Polster: Eigenkapitalquote ĂŒber 30 %, Nettoschulden/EBITDA 0,7 â konservative Struktur. Sollten Zinsen weiter steigen, bleibt Rheinmetall handlungsÂfĂ€hig. General Dynamics liegt bei mehr als 2, Lockheed Martin ĂŒber 2,5; das BalanceâSheet der DĂŒsseldorfer ist vergleichsweise schusssicher.
âïž Rechtliche Risiken: RĂŒstungsgeschĂ€fte sind anfĂ€llig fĂŒr ComplianceâSkandale. Rheinmetall lernte 2014 in Griechenland eine schmerzhafte Lektion (Strafzahlung wegen Bestechung). Seitdem wurden Kontrollen verschĂ€rft, doch das DamoklesÂschwert bleibt. Anleger sollten deshalb das GovernanceâRating im Blick behalten.
đĄ Innovationspipeline: Von der 35âmmâLuftabwehr bis zur WasserstoffâBrennstoffzelle fĂŒr MilitĂ€rÂfahrzeuge â Rheinmetall bĂŒndelt AutomotiveâKnowâhow und DefenceâExpertise. Dieser Technologietransfer ist schwer kopierbar und stĂ€rkt den Moat gegenĂŒber Saab oder Textron, die meist singulĂ€re Kompetenzfelder haben.
đ„ KurzfristâKatalysatoren: Der NATOâGipfel Ende Juni wird neue FĂ€higkeitsziele definieren; jede Hochstufung treibt das Orderbuch. EIBâKredite fĂŒr militĂ€rische Infrastruktur wirken als Turbo. Andererseits kann eine Waffenruhe in der Ukraine die Stimmung rasch drehen â KursrĂŒcksetzer wĂ€ren dann nicht ausgeschlossen.
đ Aussichten: Europas VerteidigungsÂbudgets sollen laut Morningstar bis 2030 auf 3,2 % des BIP steigen. Steigt der AusrĂŒstungsÂanteil von 28 % auf 40 %, flieĂt jeder zweite zusĂ€tzliche Euro an HardwareâLieferanten â Rheinmetall steht in der ersten Reihe. Der Trend könnte selbst bei Entspannung bestehen bleiben, weil BestĂ€nde aufgefĂŒllt werden mĂŒssen.
đ€ Merke: Rheinmetall bietet spannende WachstumsÂchancen, gute Margen und interessante Cashflows â aber zu einer Bewertung, die womöglich recht wenig Puffer lĂ€sst. Wer einsteigt, wettet auf anhaltende geopolitische Spannungen und das Durchziehen der NATOâ2â%âVersprechen. Diversifiziere vielleicht mit etablierten USâTiteln wie Lockheed Martin oder ElektronikÂspezialisten wie Thales, um Dein Risiko zu streuen.
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